ZDF-Wetterexperte Özden Terli führt durch die Wissenschaftsdokumentation - und ist anschließend zu Gast bei Gert Scobel. (C) ZDF

"WissenHoch2" über Wind und den Klimawandel

Mit einer Wissenschaftsdokumentation und einer Ausgabe von "SCOBEL"

20.15 Uhr
Wind im Klimawandel
Wetterextreme durch globale Erhitzung

Ein Film von Alexander Riedel

Wetterextreme nehmen zu, und die Windsysteme der Erde sind maßgeblich daran beteiligt. Immer häufiger führen sie Unmengen an Niederschlag in allen Formen mit sich. Oder bringen gar keinen Regen. Wind ist notwendig - er gleicht Temperaturunterschiede aus, seine Luftmassen wehen Pflanzensamen über das Land. Wie verändert der Klimawandel den Jetstream, der maßgeblich ist für das Wetter in Europa? Was bedeutet das für die lokale Wettervorhersage, etwa bei Unwettern? 

ZDF-Wetterexperte Özden Terli begleitet durch diese wissenschaftliche Spurensuche – von den Polarwinden über Spitzbergen bis zu den Südwestwinden über der Namibwüste. Er begegnet dabei Menschen, die unermüdlich daran arbeiten, den Wind und die verwandten meteorologischen Phänomene auf der Erde messbar zu machen und besser zu verstehen. Christof Lüpkes vom Alfred-Wegener-Institut etwa untersucht Änderungen von Luftmassen in der Arktis und deren Bedeutung für das Klima in Mitteleuropa.

Die Küste Namibias gehört zu den windreichsten Regionen der Erde. In der nahegelegenen Namib, einer der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Erde, wird deutlich, wie sensibel das Gleichgewicht im Klimasystem ist. Eine kleine Forschungsstation erhebt täglich Wind- und Wetterdaten und liefert diese zuverlässig an die Weltmeteorologische Organisation (WMO) in Genf.

Auf dem Hohenpeißenberg in Bayern, der ältesten Bergwetterwarte der Welt, arbeiten Christian Plaß-Dülmer und sein Team daran, die Technik der sogenannten Rückwärtstrajektorien in Zusammenarbeit mit vielen anderen Forschungseinrichtungen weltweit zu verfeinern – so können sie belegen, aus welcher Region Schadstoffe und Klimagase in die Atmosphäre gelangen.

Ziel ist es, die weltweit erhobenen Wetterdaten für ein globales Konzept zu nutzen, dem "Global Greenhouse Gas Watch". Dies ist eine Initiative, die die neu gewählte Generalsekretärin der WMO, Andrea Celeste Saulo, zusammen mit dem "Early Warning System" als eines der wichtigsten Ziele der WMO im Zusammenhang mit dem Klimawandel genannt hat

Eine Koproduktion zwischen "WissenHoch2" und Dokumentarfilm 3sat.

Die Dokumentation ist ab Sonntag, 20. Oktober 2024, 6.00 Uhr, in der 3satmediathek fünf Jahre lang verfügbar. 

 

21.00 Uhr
SCOBEL – Der Klimakollaps
Gesprächssendung mit Gert Scobel
Gäste: Antje Boetius, Maren Urner und Özden Terli

Das Meer und die Atmosphäre: Um das Klima zu beschreiben, muss man beides und vor allem das Zusammenwirken bestmöglich verstehen. Und das macht Vorhersagen über den Klimawandel so  kompliziert.  Klar ist: Die Erwärmung der Meere durch den Klimawandel hat massive Rückkopplungseffekte auf den Klimawandel selbst. Je mehr der Temperaturanstieg auch die Meere aufheizt, desto mehr verändert sich deren Verhalten und damit wiederum die Atmosphäre. Über kurz oder lang werden sich die eingestellten Strömungsverhältnisse massiv verändern und damit die Klimaverhältnisse auf den Kopf stellen. Das könnte sogar so weit gehen, dass es in Deutschland nicht wärmer, sondern sehr viel kälter werden könnte. Das ändert nichts daran, dass die Menschheit dringend handeln muss. Der Klimawandel ist ein globales Phänomen mit globalen Folgen. Viele Landstriche werden unbewohnbar werden, neue Konflikte in globalen Dimensionen drohen. Die Frage ist: Wie kann man den Klimawandel kommunizieren, damit die Menschen ins Handeln gebracht werden und nicht in Schockstarre verharren lässt? Für ein "Weiter wie bisher" ist es wirklich zu spät ist. Alarmismus treibt Menschen im Zweifel in die Arme von Populisten. Verharmlosung führt zu einem Weiter-so. Welche Narrative bringen uns ins Handeln? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:      

Antje Boetius ist Meeresbiologin, Direktorin des Alfred-Wegener Instituts, Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und Professorin am MPI für Marine Mikrobiologie in Bremen.

Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin, Professorin für Nachhaltige Transformation FH Münster und hat das Buch „Radikal Emotional“ geschrieben.

Özden Terli ist Meteorologe und ZDF Wetter Moderator.

Die Sendung ist ab Sendetag in der 3satmediathek fünf Jahre lang verfügbar. 

Bilder finden Sie hier

WissenHoch2
ab
Do 21. Nov
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 27. August 2024