Die Suche nach den richtigen Nanobodies im Labor ist langwierig, aber sie lohnt sich / Copyright: ZDF/Raul Fernandez

"WissenHoch2" über winzige Antikörper und "scobel – Gesund durch KI"

Mit einer neuen Wissenschaftsdoku und einer neuen Ausgabe von "scobel"

Kamele werden selten krank und liefern einen genialen Grundstoff für wirkungsvolle Medikamente: Winzige Antikörper, sogenannte Nanobodies, die sonst bei keinem anderen Säugetier zu finden sind. Die Wissenschaftsdokumentation "Winzige Antikörper: Boost fürs Immunsystem" am Donnerstag, 6. Juni, um 20.15 Uhr, erzählt die Geschichte von der zufälligen Entdeckung der Nanobodies und ihrer Bedeutung in der medizinischen Forschung. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich im Rahmen von "WissenHoch2" die Sendung "scobel - Gesund durch KI" mit der Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in der Medizin.

WissenHoch2
Do 06. Jun
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Nanobodies von Tieren aus der Familie der Kamele - wie Trampeltiere, Dromedare, Lamas und Alpakas - dringen in Bereiche des Körpers vor, die für menschliche Antikörper unerreichbar sind. Mit ihrer Hilfe werden völlig neue Medikamente und Diagnosemethoden entwickelt. So könnten dank der Nanobodies schon bald Corona bekämpft, neue Medikamente gegen Krebs und Alzheimer entwickelt und Malaria der Schrecken genommen werden. Die Familie der Kamele hat sich an extreme Bedingungen angepasst: Kamele ertragen große Hitze, Dürre und Unterernährung. Und sie sind resistent gegen viele Krankheiten. Die Nanobodies ihres einzigartigen Immunsystems sind in der Lage, die Proteinrüstungen von solch gefährlichen Erregern wie den Milzbrandbakterien zu durchbrechen. Und wenn man Nanobodies mit Elementen verbindet, die in der Magnetresonanztomografie nachgewiesen werden können, lässt sich eine hochauflösende Frühdiagnostik etwa bei Alzheimer-Patienten durchführen. Die 3sat-Wissenschaftsdokumentation "Winzige Antikörper: Boost fürs Immunsystem" erzählt die Geschichte von der zufälligen Entdeckung der Nanobodies und ihres rasanten Aufstiegs in der medizinischen Forschung. 

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel - Gesund durch KI". Künstliche Intelligenz wird die Medizin revolutionieren. Algorithmen und neuronale Netzwerke eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für Prävention, Früherkennung, Diagnose und Therapie. Schon heute kann die KI in beliebig vielen Patientendaten Muster erkennen: Sie analysiert in kürzester Zeit Symptome, Therapien und Krankheitsbilder von vielen Patienten und zieht daraus Rückschlüsse auf die richtige Therapie für den Einzelnen. Durch die Kombination von Patienteninformationen zu Alter, Geschlecht oder Konstitution mit den Daten zu Symptomen, Diagnose, Krankheitsverlauf und Therapie entsteht durch den Einsatz von KI ein deutlich individuelleres und präziseres Bild von Erkrankungen und deren Entstehen. Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten ergeben sich auch in der Diagnostik. Schon bald könnte es Ärzten weltweit möglich sein, mit Augmented-Reality-Brillen direkt in den menschlichen Körper zu blicken. Dank KI-Apps sind Ärzte in der Lage, Laborergebnisse sehr viel schneller auszuwerten und personalisierte Therapieempfehlungen zu geben. KI gesteuerte Robotik unterstützt Chirurgen bei komplexen Eingriffen, bei denen es um Millimetergenauigkeit geht. Doch sind die Daten, auf deren Basis KI-Systeme lernen, ausreichend vielfältig? Welche ethischen oder datenschutzrechtlichen Fragen werden zu klären sein? Über diese und andere relevante Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen, darunter Eva Wolfangel, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin und Expertin u.a. für KI, Technikethik und Digitalisierung, und Prof.Dr. Björn Ommer, Physiker und Informatiker, LMU München. 

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.

Fotos zu den Sendungen finden Sie hier.

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 19. April 2024