Kulturplatz

Mythos Matter

Das Kulturmagazin von Schweizer Radio und Fernsehen
Sa 08. Okt
09:06 Uhr
Moderation: Eva Wannenmacher
(Erstsendung: 05.10.2022)
Die Popularität von Mani Matter ist auch 50 Jahre nach seinem Tod ungebrochen. "Kulturplatz" geht dem "Mythos Matter" auf den Grund – und zeigt weniger bekannte Seiten des Chansonniers.

Was kann man heute noch über Mani Matter sagen, dass nicht schon tausendfach gesagt wurde? Eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass er ein durch und durch politischer Mensch war und das in ganz vielen Liedern durchscheinen ließ.

Wie aktuell seine Analysen sind, zeigt das Buch "Das Politische bei Mani Matter" von Literaturwissenschaftler Nicolas von Passavant.

Dann ist auch Wenigen bekannt, dass Mani Matter Texte für die Bühne schrieb. Im Stück "Im Löie z'Nottiswil" im Dorftheater Utzenstorf bei Bern werden aktuell Matters Theaterszenen von Regisseur Charles Benoit inszeniert. Bühnenautor Guy Krneta geht sogar so weit und sagt: "Hätte Mani Matter länger gelebt, wäre das Theater womöglich um einen bedeutenden Dramatiker reicher geworden."

"Kulturplatz" geht 50 Jahre nach dem Tod von Mani Matter dem "Mythos Matter" auf den Grund: Warum schenken Generationen von Schweizerinnen und Schweizern diesem Chansonnier bedingungslose Anerkennung. Liegt es an der Musik, fragt "Kulturplatz" den Musiker Stephan Eicher. Oder vor allem an den Texten, wie Literaturwissenschaftlerin Joanna Nowotny sagt. Oder liegt es schlicht daran, dass Mani Matter es in vielen Schulen auf den Lehrplan geschafft hat und jede Generation von neuem mit Matters Musik "imprägniert" wird?

Das Cover des letzten Albums "Ir Ysebahn" zeigt einen nachdenklichen Mani Matter im Zug sitzend. Ein halbes Jahrhundert später trifft "Kulturplatz" im selben Waggon seine Tochter Sibyl Matter und geht der Frage nach, wie es ist, die Erinnerung an den eigenen Vater mit einer ganzen Nation teilen zu müssen.

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