WissenHoch2

scobel - Was kann ich wissen?

Do 29. Aug
21:00 Uhr
Erstausstrahlung
Das Wissen der Menschheit nimmt stetig zu. Doch je mehr wir wissen, desto mehr erkennen wir auch, was wir nicht wissen. Und Nichtwissen führt oft zu gesellschaftlichen Verwerfungen.

Umgekehrt ist Wissen - und damit eine aufgeklärte Gesellschaft - die Grundlage für eine stabile Demokratie. "Was kann ich wissen?" ist eine von Kants philosophischen Fragen. Und sie ist aktueller denn je. Denn nie war Wissen so flüchtig wie heute.

Eine absolute, für alle gleichermaßen gültige Wahrheit gibt es nicht. Es gibt nur Annäherungen an die Wirklichkeit. Das gilt für die Wissenschaft genauso wie für den Journalismus. Die Annäherungen an die Wirklichkeit gelingen mal besser und mal schlechter. Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört das Benennen von Unsicherheiten oder gemachten Einschränkungen. Journalisten legen idealerweise ihre Perspektive auf die Wirklichkeit offen.

Das Dilemma des Journalismus: Sender sind nicht mehr auf Sendeanstalten oder Verlage angewiesen. Sie suchen sich ihre eigenen Kanäle, um ihre Wahrheiten zu verbreiten. Social-Media-Kanäle wie TikTok und Telegram sind ohne Aufwand leicht zu bespielen. Eine nach universal gültigen Regeln geprüfte Auswahl von Nachrichten wird immer unbedeutender. Der Weg ist frei für unzählige Wahrheiten auf unzähligen Kanälen.

Die Wissenschaft steht vor einem ähnlichen Problem: Wissenschaftliche Arbeiten sind immer weniger von Publikationen in wissenschaftlichen Magazinen abhängig. Auch ihre Verfasser suchen sich ihre eigenen Wege zu den Empfängern und entziehen sich damit den üblichen Prüfprozessen des Wissenschaftsapparats.

Stehen wir vor einer Welt ohne Journalismus? Verliert Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit - und damit ihren Wert für die Gesellschaft? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

3sat
Gespräch/Diskussion
Gesellschaft:

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