Burg Falkenstein - Geheimaktion für einen Schatz

Film von Antje Schneider
So 04. Aug
12:15 Uhr
(Erstsendung: 05.09.2023)
Einer der spektakulärsten Funde des 20. Jahrhunderts: Nach dem Fall der Mauer wurden auf Burg Falkenstein im Harz Tausende Schatzstücke aus einem Verlies geborgen.

Der Film berichtet über die geheimnisvolle Welt der mittelalterlichen Höhenburg, die mit historischen Filmkulissen und einer beeindruckenden Falknerei zu einer einzigartigen Zeitreise in die Vergangenheit einlädt.

Im Sommer 2023 kommt seltener Besuch auf den Falkenstein. Die Nachfahren der Grafen, die bis zum Krieg auf dem Falkenstein lebten: Angela Vickery und ihr Mann Peter, ein ehemaliger britischer Offizier. Im Gepäck haben die beiden eine alte preußische Geländekarte. Vor über 30 Jahren suchte und fand Peter Vickery damit im Wald unterhalb der Burg die vergrabene Schatzkiste der Grafen vom Falkenstein. Bisher war der Ort geheim gehalten. Erstmals wollen die Vickerys diese mysteriöse Stelle nun offenbaren.

Einige Jahre nach dem ersten Fund wird in einem geheimen Burgverlies ein zweiter und noch viel größerer Schatz entdeckt. Auch hiervon dringt erst einmal nichts an die Öffentlichkeit - aus Angst, Diebe könnten sich in der ungesicherten Burg der wertvollen Kunstgüter bemächtigen. Alles landet vorerst im Depot. Nur wenige Schatzstücke verbleiben auf dem Falkenstein, andere sind inzwischen in aller Welt verstreut - zum Ärger der Nachfahren der Grafenfamilie.

Die imposante Burg ist nicht nur ein Schatzversteck - dort wurden auch schon zahlreiche Filme gedreht, an die noch einige Kulissen und Requisiten erinnern: darunter drei Geister - Riese, Hexe, Rumpelstilzchen - aus der legendären DDR-Fernsehserie "Spuk unterm Riesenrad". Katrin Raukopf und Henning Lehmbäcker, die Kinderschauspieler von damals, erzählen am Originalschauplatz Anekdoten und plaudern aus dem Filmdreh-Nähkästchen.

Jährlich zu Beginn der Sommerferien schlagen Familien des Vereins "Gelebtes Mittelalter" für eine Woche ein Ritterlager auf dem Falkenstein auf. Ihr Motto: wohnen, kochen, arbeiten und kämpfen wie vor 700 Jahren. "Das Ganze ist gar nicht finster, sondern authentisch", sagt Burgdirektor Joachim Schymalla. "Gerade kulturell gesehen bildet das Mittelalter den Ursprung des modernen Europas. Unsere Tischsitten zum Beispiel sind damals entstanden."

Wie einst im Mittelalter lässt Falkner Pavel Sihelsky seine Greifvögel zu seinen Shows über der Burg kreisen. Schließlich waren sie es, die dem Falkenstein einst ihren Namen gaben.

ARD/MDR
Dokumentation
Kultur: Geschichte allgemein

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