Norbert Bolz – Lob des alten weißen Mannes

(aus der SRF-Gesprächsreihe "Sternstunde Philosophie")
So 17. Sep
09:05 Uhr
(Erstsendung: 07.05.2023)
Klimakatastrophe, Kriege, Kolonialverbrechen: Für alle Übel kennt die Gegenwart einen Schuldigen - den alten weißen Mann.

Der Medienwissenschaftler Norbert Bolz widerspricht entschieden und stimmt im Streitgespräch mit Wolfram Eilenberger ein Loblied auf traditionell "männliche" Tugenden an.

Klassisch "männliche" Tugenden haben es derzeit nicht leicht. Vor allem nicht solche, die mit dem "alten Europa" und seinen "weißen" Eliten verbunden sind. Denn die globale Zukunft, sie soll vor allem weiblich sein – divers, empathisch, konsensorientiert.

Für den Medienwissenschaftler Norbert Bolz ist das eine gefährliche gesellschaftliche Einbahnstraße. Anstatt vor der "Political Correctness" und der woken "Cancel Culture" einzuknicken, plädiert er dafür, alles, wofür der "alte weiße Mann" in Wahrheit stehe, unbedingt zu bewahren und zu beschützen. Als konservativer Publizist sieht Bolz die westlichen Demokratien und ihre Universitäten gar in einen "kulturellen Bürgerkrieg" verwickelt, in dem eine von linker Seite aus propagierte Technologiefeindlichkeit und Traditionsvergessenheit die Grundlagen unserer demokratischen Systeme gefährden.

Im Streitgespräch mit Wolfram Eilenberger legt Norbert Bolz seine Vision eines kommenden Konservatismus dar, mit dem sich seiner Meinung nach die offene Gesellschaft verteidigen – und die Klimakrise bewältigen ließe.

SRF
Gespräch/Diskussion
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