Jenseits von Europa – Eine neue Weltgeschichte
des Denkens

(aus der SRF-Gesprächsreihe "Sternstunde Philosophie")
So 23. Jul
09:15 Uhr
(Erstsendung: 12.03.2023)
Griechenland als Wiege der Demokratie, Europa als Kontinent der Aufklärung – stimmt das eigentlich? Ein Gespräch über ein neues, wahrhaft globales Verständnis von Philosophie.

Beruht unser kulturelles Selbstverständnis auf faktenfernen Mythen und kolonialen, ja rassistischen Ausgrenzungen? Barbara Bleich diskutiert mit
der Philosophin Anke Graneß und dem
Philosophen Peter Adamson über diese und andere Fragen.

Alles begann mit den alten Griechen, dann kam das dunkle Mittelalter, die Renaissance brachte einen neuen Aufbruch, bis die Aufklärung das Licht der Vernunft und Freiheit in die moderne Welt trug. Das alles, natürlich, von Europa aus. Das alles, natürlich, vorrangig dank genialer männlicher Einzeldenker. So lautet die Standardgeschichte, die sich das sogenannte Abendland seit gut 250 Jahren über sich selbst erzählt. Als eigentliche Wiege der Philosophie, universaler Werte, moderner Wissenschaft.

Doch tritt im Zuge neuer Forschungen sowie einer wahrhaft globalen Geschichtsschreibung immer deutlicher hervor, wie radikal unvollständig, grotesk einseitig, teilweise schlicht falsch und nicht zuletzt kolonial und rassistisch verengt dieser Blick auf die Geschichte des Denkens ist.

Steht im Zeichen eines geweiteten Geschichtsbewusstseins eine Revolution des gesamten Selbstverständnisses an? Und wenn ja, mit welchen Folgen für eine Philosophie und globale Kultur der Zukunft?

Barbara Bleisch erkundet mit der Philosophin Anke Graneß, Autorin des Buchs "Philosophie in Afrika", und dem Philosophen Peter Adamson, unter anderem Host des Podcasts "History of Philosophy without any gaps", Folgen und auch Fallstricke einer dekolonialisierten Philosophiegeschichte.

SRF
Gespräch/Diskussion
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