Das sagenhafte Land

Eine Sommerreise durch den Südwesten
Film von Peter Scharf und Jörg Siepmann
So 21. Mai
14:31 Uhr
(Erstsendung: 03.06.2021)
Die Dokumentation zeigt zauberhafte Landschaften im Südwesten Deutschlands, die sich mit alten Sagen und Legenden verbinden, und erzählt von Menschen vor Ort, die ihre Nähe zur Natur leben.

So setzt beispielsweise eine Schäferin, eine sehr alte Tradition fort: Johanna von Mackensen lebt mit ihren Tieren an den Hängen des Lautertals auf der Schwäbischen Alb. Dort windet sich der Fluss Große Lauter malerisch zur Donau hin.

Seit dem 15. Jahrhundert prägt die Wanderschäferei die Landschaft. Noch vor 150 Jahren grasten über eine Million Schafe auf der Schwäbischen Alb. Aus dichten Buchenwäldern entstand die heute bekannte Wiesenlandschaft mit einem der artenreichsten Ökosysteme Europas.

Die Reise geht weiter nach Rheinland-Pfalz. An der idyllischen Moselschleife in Cochem-Zell betreiben Angelina und Kilian Franzen Weinanbau in schwieriger, aber wunderschöner Steillage. Das Winzerpaar aus dem Örtchen Bremm nutzt eine Einschienen-Zahnradbahn, die sich in abenteuerlichen Windungen 500 Meter lang den Weinberg hinaufschlängelt. So können sie die Sonnenlage ihres handgemachten Weins bearbeiten. Das dauert drei- bis viermal so lange wie in flachen Lagen. Trotzdem gelingt es ihnen, jährlich 90.000 Flaschen abzufüllen.

Danach geht die Reise weiter hinauf ins Schwarzwälder Fachwerkstädtchen Schiltach - und in die Vergangenheit. Der Fluss Kinzig transportierte von dort aus jahrhundertelang das Holz des Schwarzwalds bis zum Rhein. Von dort ging es weiter zu den Städten entlang des Rheins, manchmal bis in die Niederlande. Zahlreiche Schiffe und Städte wurden aus Schwarzwaldtannen gebaut. 1894 fuhr das letzte Floß die Kinzig hinunter. Mehr als 100 Jahre später wurde die Tradition wieder aufgenommen: Der Verein der Schiltacher Flößer mit Floßmeister Thomas Kipp unternimmt heute wieder Floßfahrten die Kinzig hinab und sorgt für den Erhalt der alten Handwerkstechniken.

Weiter geht es zur höchsten Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien: dem Rotenfels bei Traisen in Rheinland-Pfalz - 1.200 Meter breit, 202 Meter hoch. Der Berg Rotenfels mit seiner sanften Gipfelhochfläche hat seinen Namen von der auffallenden Südwestwand aus rötlichem Rhyolith, die steil zum Fluss Nahe herabfällt. Die vermutlich größten Fans dieser Steilwand finden sich um den Kletterer Michael Lohr in der lokalen Sektion des Alpenvereins. Nur sehr erfahrene Kletternde können diesen Gipfel bezwingen. Vorsichtig bewegen sie sich im Naturschutzgebiet Rotenfels, um die Natur mit ihren Greifvögeln und dem einzigartigen Biotop nicht zu zerstören.

ARD/SWR
Dokumentation
Kultur: Reisen/Urlaub/Touristik

Erweiterte Bildfunktionen im ZDF Programmdienst