Unter schwarzem Kreuz - Der Deutschritterorden (1/2)

Film von Pawel Pitera
So 15. Jan
08:29 Uhr
(Erstsendung: 25.06.2018)
Der Film erzählt die Geschichte des Ordens der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem, die auch eine Geschichte der Beziehungen von Deutschen und Polen ist.

Mit der Erinnerung an die Ordensritter sind vor allem die blutigen Kreuzzüge ins Heilige Land verbunden. Weniger bekannt ist die Rolle des Deutschen Ordens bei der Gründung eines mächtigen und vor allem wirtschaftlich erfolgreichen Staates im Osten Europas.

Der vierte Hochmeister des Deutschritterordens, Hermann von Salza, war ein erfahrender Politiker und einflussreicher Berater von Kaiser Friedrich II. Von Salza hatte schon kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 1210 versucht, ein vom Orden kontrolliertes Kerngebiet in Europa zu errichten, zunächst in Ungarn. Mit der sich abzeichnenden Niederlage in Palästina stützte er sich auf einen päpstlichen Auftrag, die heidnischen Völker im heutigen Baltikum zu missionieren.

Dort sah er eine neue Chance - und nutzte sie. Die Ordensritter gründeten auf dem Gebiet des späteren Ostpreußens und weiten Teilen des heutigen Estland und Lettland einen eigenen Staat. Die Marienburg südlich von Danzig, noch heute ein Symbol des Deutschordensstaates, war der Sitz des Hochmeisters. Unter Führung des Deutschritterordens wurde ein für die damalige Zeit modernes, politisch und militärisch erfolgreiches Staatswesen geschaffen.

Wie konnte das gelingen? Wie hat sich der Orden mehr als zwei Jahrhunderte lang gegenüber den Nachbarn Polen und Litauen behauptet? Und was führte letztlich trotz fortschrittlicher Verwaltung und einer starken Armee zum Zerfall dieses für das Mittelalter einzigartigen politischen Gebildes?

ARD/MDR
Dokumentation
Kultur: Geschichte allgemein

Erweiterte Bildfunktionen im ZDF Programmdienst