Rund um den Olymp - Griechenlands göttliche Mitte

Film von Gita Datta
Mo 17. Apr
21:01 Uhr
(Erstsendung: 10.12.2022)
Der Olymp ist mit 2918 Metern das höchste Gebirge Griechenlands, in der griechischen Mythologie Sitz des Zeus sowie seiner illustren Götterschar.

Nicht weit davon entfernt liegt die Pilion-Halbinsel mit Platanenwäldern, Olivenhainen, alten Bergdörfern und Traumbuchten. Getoppt wird diese Schönheit wohl nur von den weltberühmten Meteora-Klöstern, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

Die heiligen Stätten sind auf spitzen Felsen errichtet. Maria Zolota und ihr Mann Dionisis sind die Wirtsleute der Schutzhütte "Spilios Agapitos", die auf 2060 Metern Höhe auf dem Olymp liegt. Über 10.000 Gäste übernachten dort pro Saison, da ist Organisationstalent und Fleiß gefragt. Das Wasser kommt über eine Leitung aus den Bergen zur Hütte: Schmelzwasser. Marias Vater hat die Leitung einst gebaut, Dionisis kontrolliert sie täglich und prüft, ob das Eis noch reicht.

Auch die Versorgung mit Lebensmitteln muss organisiert werden, denn eine Materialseilbahn oder Zubringerstraße gibt es nicht. Dafür aber Takis und seinen Muli-Express. Wobei der Begriff "Express" etwas irreführend ist: Knapp drei Stunden braucht Takis für den steilen Weg zur Hütte, vorausgesetzt, das Wetter ist mild. Denn wenn es regnet, wird die Strecke zur Rutschpartie.

Panajotis Paschos und seine Freundin Litsa sind Trüffeljäger. Mit ihren Hündinnen Dorita und Maja sind sie im Wald von Kalambaka auf der Suche nach dem "schwarzen Gold". Im Auftrag eines Restaurantbesitzers wollen sie 300 Gramm Trüffel finden, rund 400 Euro bekommen sie pro Kilogramm. Ein guter Preis, der steigt, je weniger Trüffel es in der Saison gibt. Panajotis hat die Labradorhündinnen schon als Welpen trainiert, hat Stunde um Stunde Trüffel im Haus versteckt und die Hunde suchen lassen. "Sie stehen über meiner Freundin Litsa", sagt Panajotis lachend. Deren Nase kann eben keine 200 Meter weit Trüffel erschnüffeln und darüber entscheiden, ob er heute ein Geschäft machen wird oder nicht.

Ein knallrotes Stück Tradition bewahren Pavlos und Ilias Kogias in ihrer Schusterei: Die Brüder fertigen "Tsarouchi", traditionell griechische rote Mokassins mit schwarzem Riesenbommel. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Schuhwerk in Griechenland weit verbreitet. Heute werden die Mokassins nur noch von wenigen Griechen, dafür aber äußerst prominenten, getragen: den Palastwachen von Athen. In der Sohle stecken rund 50 Nägel, das soll Gegner beeindrucken und ihnen Angst einflößen.

ARD/NDR
Dokumentation
Gesellschaft: Alltagskultur

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