Arm trotz Arbeit

Die Krise der Mittelschicht
Film von Katharina Wolff, Valentin Thurn und
Mi 10. Mai
20:15 Uhr
Karin de Miguel Wessendorf
(Erstsendung: 10.01.2023)
Existenzängste, trotz Job? Das ist in Europa keine Seltenheit mehr. Rund ein Drittel aller Beschäftigten lebt in Unsicherheit. Wohnen wird immer mehr zum Luxus.

Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen sie nur knapp über die Runden. Sie bilden eine neue soziale Klasse, die Ökonomen das "Prekariat" nennen. Der Film begleitet Menschen in Europa bei ihrem Alltag in der prekären Gesellschaft.

Die Inflation und die unberechenbare Energiekrise treffen nun gerade die ärmeren Schichten besonders hart. Deren wachsende Angst vor Armut führt zu einem Gefühl des sozialen Ausschlusses und auch zu Zweifeln an der Demokratie. Soziale Protestbewegungen werden zunehmend von rechtspopulistischen Parteien für ihre Zwecke genutzt.

Nicht nur in Deutschland oder Frankreich wächst die Kluft zwischen Arm und Reich. Selbst in Schweden, das vielen noch als "Sozialparadies" gilt, wird die soziale Schere immer größer. Jeder fünfte Rentner lebt dort unter der Armutsgrenze, Frauen sind besonders betroffen. In Spanien sind mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen prekär beschäftigt.

Welche Explosivität steckt in der neuen Klasse des Prekariats? Wie steht es um Europas sozialen Frieden? Und wie könnte man der großen Unsicherheit und der Polarisierung des politischen Systems entgegenwirken? Katharina Wolff und Valentin Thurn spüren diesen Fragen in der Dokumentation "Arm trotz Arbeit" nach und begleiten junge und alte Menschen aus verschiedenen Ländern Europas in ihrem Alltag in der prekären Gesellschaft.

ARD/RBB
Reportage
Gesellschaft: Gesellschaftliche Problematik /Soziale Brennpunkte

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