Einsatz auf Malta

(Erstsendung: 24.10.2010)
Mit Fernglas und Camcorder gegen die Wilderer: Naturschützer versuchen in den wichtigsten Wochen des Vogelzugs, auf Malta, der Insel im südlichen Mittelmeer, aktiv zu werden.

Sie stellen sich zwischen den "Jägern" auf und dokumentieren Abschüsse von geschützten Vogelarten. Das allein hat eine abschreckende Wirkung. Denn ein nachgewiesener Abschuss kann dem Schützen Ärger mit der Polizei einbringen.

Noch umhüllt die beiden jungen Wespenbussarde ein Mantel aus weißem Flaum. Aber schon bald werden sie den Horst verlassen und in das Winterquartier nach Afrika ziehen. Zusammen mit ihnen starten auch andere Greifvögel zu dem langen und gefährlichen Flug. Eine der Hauptrouten des Vogelzugs führt geradewegs über Malta. Schreiadler, Wiesenweihen, Rohrweihen und andere bedrohte und streng geschützte Vogelarten auf der Suche nach Rastplätzen fliegen dort jedoch geradewegs vor die Flinten einer gnadenlosen Jägerschaft.

Weil weder nationale noch europäische Gesetze dieses Massaker spürbar einschränken konnten, haben sich Naturschützer aus vielen Ländern zu einem mutigen Schritt entschlossen: Mit Fernglas und Videokamera versuchen sie, Abschüsse zu dokumentieren und somit die Polizei zu zwingen, eine Strafverfolgung einzuleiten.