Dutschke (2/2)

Film von Christoph Weinert
Do 13. Apr
23:41 Uhr
(Erstsendung: 11.04.2018)
Rudi Dutschke war das Gesicht der Achtundsechziger-Generation. Durch das Attentat am 11. April 1968, an dessen Spätfolgen er Jahre später starb, wurde er zum Mythos.

Die zweiteilige Dokumentation "Dutschke" zeichnet das Leben und Wirken dieses Mannes nach. Der Film analysiert die utopische Kraft von Dutschkes Ideen und fragt, was aus den Utopien von damals geworden ist.

Rudi Dutschke stammt aus Luckenwalde, wurde christlich erzogen und wurde wegen seiner Kritik am DDR-Regime an keiner Universität zugelassen. Darum ging er nach Westberlin, um Soziologie zu studieren und dann zum politischen Kopf des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) aufzusteigen.

Dutschke polarisierte die deutsche Öffentlichkeit wie wenige Vertreter seiner Zeit. Seine großen politischen Ideen, aber auch seine extensive Präsenz in Print und Rundfunk, machten ihn zum Repräsentanten der Achtundsechziger-Bewegung. Für die einen war Dutschke der große Erneuerer, der mit enormer Ausstrahlungskraft für einen gesellschaftlichen Aufbruch begeistern konnte. Für die anderen war er eine Gefahr für die Demokratie.

Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke von einem Hilfsarbeiter auf offener Straße niedergeschossen. Was bleibt, ist ein Stück deutsche Geschichte, aber auch die Erinnerungen an einen Mann, der politische Arbeit und Privates miteinander zu verbinden suchte. Schon bei der Eheschließung mit seiner Frau Gretchen, einer amerikanischen Studentin, war klar: "Da ist der Liebeszusammenhang schon eingebettet in den Kampfzusammenhang." Liebe und Kampf gingen Hand in Hand.

Die zweiteilige Dokumentation "Dutschke" zeichnet das Leben und Wirken dieses Mannes nach. Für dieses Filmprojekt traten die engsten Familienmitglieder Dutschkes erstmals gesammelt vor die Kamera: Sie öffnen ihre opulenten Familien-Archive und lassen die Zuschauer in Bildern, Videoaufnahmen und zahlreichen weiteren Dokumenten der Erinnerung teilhaben an dem Leben des Mannes, der so viel in der erwachsen werdenden Bundesrepublik bewegt hat.

Neben Dutschkes Frau Gretchen und seinen Kindern Hosea, Polly und Marek kommen viele seiner einstigen Wegbegleiter zu Wort: Jörg Schlotterer, Bernd Rabehl, Rainer Langhans, Dieter Kunzelmann, Stefan Aust, Claus Peymann, Daniel Cohn-Bendit. Außerdem Peter Gauweiler und Mathias Döpfner.

3sat
Dokumentation
Kultur: Zeitgeschichte von 1945-1989

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