Spanien - Feminismus gegen Männergewalt

Film von Ines Pedoth
(aus der ORF-Reihe "WELTjournal")
Do 26. Jan
22:00 Uhr
(Erstsendung: 23.11.2022)
Mehrere Tausend Frauen sterben in Europa jedes Jahr durch die Hand ihres Mannes oder Ex-Partners. In Spanien hat man lang erkannt, dass Männergewalt ein gesellschaftliches Problem ist.

Es wurde zur Regierungssache: 2004 verabschiedete das spanische Parlament ein "Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt". Seither werden spezielle Opfer- und Täterprogramme angeboten und weiterentwickelt sowie Schulungen für Polizeibeamte und Richter durchgeführt.

Die Zahl der Notrufe und Anzeigen in Spanien ist parallel dazu gestiegen, weil Frauen und Kinder jetzt eher wagen, um Hilfe zu bitten, Anzeige zu erstatten und sich zu wehren. Das Land des Machismo ist europaweit zum Vorreiter und Vorbild im Kampf gegen Männergewalt geworden.

Reporterin Ines Pedoth hat sich Spaniens Gewaltschutzprogramm angeschaut. Sie trifft in Madrid Marta Anguita, die von ihrem Ex-Mann überfahren und schwer verletzt wurde. Seit er seine Haftstrafe verbüßt hat, fürchtet Marta wieder um ihr Leben und um das ihrer Töchter. Ines Pedoth spricht außerdem mit der Juristin Maria Naredo, die Marta Anguita im Auftrag von Amnesty International in ihrem Kampf um eine Entschädigung erfolgreich zur Seite stand und heute als juristische Beraterin im Team von Gleichstellungsministerin Irene Monteros arbeitet. Ein weiterer Fokus in der spanischen Gewaltprävention liegt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Das Filmteam hat auch die größte Hotline des Landes, ANAR, besucht - und Patricia Fernandez, die als Jugendliche ein Buch über ihre Kindheit mit einem gewalttätigen Vater geschrieben hat und heute andere Minderjährige mit einem ähnlichen Schicksal unterstützt.

ORF
Reportage
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