Buchzeit

So 02. Jul
17:31 Uhr
Mit Barbar Vinken (Professorin für Romanische
Literatur), Sandra Kegel (Leitung Feuilleton
der FAZ) und Katrin Schumacher (Redaktionsleitung
MDR Literatur)
Moderation: Gerd Scobel
Erstausstrahlung
Der Sommer steht vor der Tür - und mit ihm die Ferienwochen. Zeit für gute Bücher! Das Team der "Buchzeit" empfiehlt Lektüre für den Reisekoffer oder den heimischen Büchertisch.

Die Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher diskutieren mit Gert Scobel über Bücher und so manche existenzielle Frage des Lebens an sich. Das Gespräch wird in der "CADORO" aufgezeichnet, dem Mainzer Zentrum für Kunst und Wissenschaft.

Laure ist Dozentin an einer Pariser Universität, verheiratet und Mutter zweier Töchter. Clément ist Single, verdient sein Geld in der Finanzwelt und joggt privat gerne am Seine-Ufer. Beider Leben ist gut eingerichtet - und doch auch irgendwie erstarrt. Als die große Leidenschaft zwischen ihnen ausbricht, geraten ihre Welten außer Kontrolle. Maria Pourchet legt mit "Feuer" einen Roman vor, der die Komplexität unserer Liebes- und Lebensvorstellungen beschreibt. "Feuer" war 2021 nominiert für den "Prix Goncourt".

Auch John Maxwell Coetzee widmet sich Fragen der Liebe. Ein gealterter, spröder Pianist aus Polen gibt ein Konzert in Barcelona. Dort soll sich die Gesellschaftsdame Beatriz als Gastgeberin um ihn kümmern. Sie weiß weder mit dem Mann noch mit seiner Kunst viel anzufangen, und dennoch kann sie sich seinen Avancen auf Dauer nicht entziehen. Der Beginn einer kurzen Liebesgeschichte, die von beiden höchst unterschiedlich erlebt wird. Der Titel des Romans: "Der Pole".

Tatiana Țîbuleac ist Moldawierin, lebt in Paris und schreibt auf Rumänisch. Ihr jüngster Roman "Der Garten aus Glas" entführt seine Leserinnen und Leser in die 1980er- und 1990er-Jahre nach Moldawien. Das junge Mädchen Lastotschka wächst dort in der trostlosen Ärmlichkeit eines Waisenhauses auf. Die meiste Zeit verbringt sie mit dem Sammeln von Flaschen. Dem willensstarken Mädchen gelingt das Wunder des gesellschaftlichen Aufstiegs. Als Chefärztin denkt sie zurück an die Menschen, die sie prägten und ihr den Weg aus der Armut möglich machten.

Im Jahr 2003 findet die Mutter der Schriftstellerin Anne Berest zwischen den Neujahrswünschen eine Postkarte, darauf die Namen von vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden, nichts sonst. Anne Berests Mutter beginnt, in der Familiengeschichte zu recherchieren, eine Arbeit, die ihre Tochter fortsetzt. "Die Postkarte" ist ein tief berührender Roman über die Geschichte einer jüdischen Familie, die überall in Europa letztlich auf Antisemitismus stößt und in der es am Ende nur eine Überlebende geben wird - Anne Berests Großmutter Myriam. Ein Roman, der auch die Frage stellt, was es heute bedeutet, als jüdischer Mensch in Europa zu leben.

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