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scobel - Grenzen des Weltalls

Do 09. Feb
21:01 Uhr
Erstausstrahlung
Das Universum zu erforschen und zu verstehen, ist ein grundlegender menschlicher Impuls. Seit Jahrhunderten blicken wir zu den Sternen auf und fragen uns, was jenseits des Sichtbaren liegt.

Über Aspekte der Weltraumforschung diskutiert Gert Scobel mit der Astronautin
Samantha Cristoforetti, der Astronomin
Dr. Susanne Hüttemeister und dem Vorstandsmitglied und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR Dr. Walther Pelzer.

Der Horizont des Beobachtbaren ist durch unsere Unzulänglichkeiten stark eingeschränkt. Wir leben nicht lange genug, um das komplette Weltall zu vermessen. Raketenantriebe sind zu schwach, um weit genug hinauszufliegen. Selbst unsere Physik ist unzureichend. Der Wunsch, das Universum zu erforschen und zu verstehen, ist ein grundlegender menschlicher Impuls. In den letzten Jahrzehnten hat der technologische Fortschritt es den Menschen ermöglicht, ins All zu fliegen und andere Himmelskörper zu erforschen.

Viele Nationen planen bereits neue Reisen zum Mond - und sogar zum Mars. Doch darüber hinaus sind der Exploration des Menschen in die Tiefen des Weltraums ziemlich hohe Hürden gesetzt. Neben der Tatsache, dass zum Beispiel nicht bekannt ist, ob das Universum unendlich ist oder vielleicht eine Grenze hat, beschränken uns grundlegende physikalische Gesetze auf unserem weiteren Weg ins All.

Aber auch das, was wir über das All wissen oder vermuten, setzt uns Grenzen – astronomische Grenzen. Die begrenzte Lebensdauer von Sonnen zum Beispiel oder der drohende Kollaps des Alls am Ende aller Tage. Es wird Zeit, mit Demut auf uns zu blicken und festzustellen, dass das Weltall für immer eine große Unbekannte bleiben wird.

Über diese und weitere Aspekte der Weltraumforschung diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:

Samantha Cristoforetti ist Astronautin der European Space Agency (ESA). Ihr erster Raumflug, startete am 23. November 2014, vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, zur Internationalen Raumstation ISS. Sie kehrte, nach 200 Tagen im All, wieder zur Erde zurück. Von April bis Oktober 2022 startete sie erneut zu einer Mission (Minerva) zur ISS. Sie leitete dort, als erste europäische Astronautin, das Kommando. Samantha Cristoforetti ist unter anderem an der Ausbildung neuer ESA-Astronautinnen – und Astronauten beteiligt. Darüber hinaus ist sie Mitglied einer Arbeitsgruppe, die gemeinsam mit chinesischen Experten mögliche Kooperationsformen für Astronauteneinsätze entwickelt.

Dr. Susanne Hüttemeister ist Astronomin und Direktorin des Planetariums in Bochum. Sie interessierte sich schon als junges Mädchen für das Weltall und nutzte jede Gelegenheit, den Nachthimmel zu beobachten. Nach einem Studium der Physik und Astronomie, wurde sie Direktorin des Planetariums Bochum. Schwarze Löcher, Galaxien, Planeten und das Weltall gehören zu den Themen, denen sie sich alltäglich und aus physikalischer Perspektive widmet. Darüber hinaus ist Frau Dr. Hüttemeister außerplanmäßige Professorin an der Ruhr Universität Bochum.

Dr. Walther Pelzer ist Vorstandsmitglied und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im "Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt" mit Sitz in Bonn. Dr. Pelzer und das DLR-Team sind für die Konzeption und Umsetzung des deutschen Raumfahrtprogramms und die Steuerung der deutschen Raumfahrtbeiträge zu europäischen Organisationen wie ESA, EUMETSAT und EU zuständig.

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