Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Sanchi, Indien - Buddha zu Ehren

Film von Thomas Schadt
So 19. Mär
19:41 Uhr
(Erstsendung: 05.11.2000)
Auf einem Hügel in der Nähe der kleinen Ortschaft Sanchi in Zentralindien stehen die ältesten buddhistischen Stupas Indiens. Sie sind über 2000 Jahre alt.

Stupas symbolisieren im Buddhismus den heiligen Baum des Lebens und der Erleuchtung. Nach dem Tod Buddhas war es der große Maurya-Kaiser Ashoka, der den Buddhismus für sich entdeckte und zu seiner großen Blütezeit in Indien verhalf.

84.000 große und kleine Stupas soll er zu Ehren Buddhas errichtet haben. Der Stupa von Sanchi ist 17 Meter hoch und gilt den Wissenschaftlern als der Idealtyp des buddhistischen Stupa.

Er ist ein massiver, fensterloser Reliquienschrein und erfüllt allein eine symbolische Funktion: als Ausdruck des eigenen Glaubens und als Wegweiser für andere, der Lehre Buddhas zu folgen. Der Legende nach beherbergt jeder Stupa mindestens ein Aschekorn von Buddha. Die vier Eingänge zum Rundgang der Stupas wurden mit vier prächtigen Toren geschmückt. Die äußerst lebendigen und detailreichen Reliefs geben eine Vorstellung von der hohen Meisterschaft der Steinmetzkunst im alten Indien und vom Leben in jener Zeit.

Jedes Tor variiert dabei ein eigenes Hauptthema: Das Osttor thematisiert die Geburt Buddhas, das Südtor den Kampf um seine Überreste und das prächtig geschmückte Nordtor die Wunder, die Buddha zugeschrieben werden. Für die zahlreichen Besucher aus aller Welt stellen diese Tore den eigentlichen Höhepunkt der Tempelanlage von Sanchi dar.

Gleichzeitig wird der Ort noch heute als stiller Ort der Meditation genutzt und gilt nicht nur den Anhängern des Buddhismus als frühes Symbol für Mitgefühl, Toleranz und Friedfertigkeit.

ARD/SWR
Dokumentation
Kultur:

Erweiterte Bildfunktionen im ZDF Programmdienst