"WissenHoch2" in 3sat über die empfindsame Gesellschaft und den Streit ums Fahrrad

Do, 07.03.2024, 09:50 Uhr
Gert Scobel / Copyright: ZDF/Ben Knabe

Das Fahrrad ist ein wichtiger Teil der Verkehrswende. Doch oft fehlt der Raum für eine sichere Verkehrsteilnahme. In Deutschland gibt es fast 83 Millionen Fahrräder, fast jedes zweite neu verkaufte Rad hat einen Motor. Damit steigt auch die Zahl der Verkehrsunfälle stark an. Im europäischen Jahr des Fahrrads befasst sich "WissenHoch2" am Donnerstag, 14. März 2024, um 20.15 Uhr in der Wissenschaftsdokumentation "Streit ums Fahrrad – Wem gehört die Straße?" mit dem Zweirad. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über "Die empfindsame Gesellschaft". Denn: Ob gegenüber Politikern, dem Weltgeschehen oder im Straßenverkehr – die Menschen sind dünnhäutiger. Woran liegt das? Dokumentation und Diskussionsrunde sind ab Sendetag fünf Jahre lang in der 3satMediathek verfügbar.  

 

Bessere Mobilität ohne einander auszuspielen 
Das Fahrrad gilt vielen nicht mehr nur als umweltfreundlicher Alltagshelfer, sondern auch als heiß diskutiertes Statussymbol. Soziologe Ansgar Hudde von der Universität Köln hat herausgefunden, dass Menschen, je gebildeter und urbaner sie sind, umso häufiger radeln. Dies verstärke noch die bestehenden sozialen und gesundheitlichen Unterschiede. Unfallforscher Siegfried Brockmann verweist auf die hohen Unfallzahlen mit E-Bikes sowie auf bislang fehlende Infrastrukturen – denn beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur hinkt Deutschland hinterher. Wie schafft man eine bessere Mobilität, ohne sich gegenseitig auszuspielen? Professorin Angela Francke von der Universität Kassel erläutert vielversprechende neue Verkehrskonzepte in Deutschland und Europa. Ein Blick in andere europäische Städte wie Amsterdam, Utrecht oder Sevilla – binnen weniger Jahre zum "Hidden Champion" des Radverkehrs mutiert – hilft dabei.  

 

Geringe Toleranzschwellen, hohes Konfliktpotenzial 
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel – Die empfindsame Gesellschaft". Ob gegenüber Politikern, dem Weltgeschehen oder einfach nur im Straßenverkehr: Die Menschen sind dünnhäutiger geworden. Aus Kleinigkeiten entstehen Konflikte, die bisweilen hasserfüllt ausgetragen werden. Dünnhäutige Menschen sind leicht reizbar, vertragen keine Kritik und neigen zu emotionalen Ausbrüchen. Diskursive Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden sind unmöglich. Für den gesellschaftlichen Frieden ist diese Gemengelage Gift. In einer Zeit, in der jeder seine Meinung in den sozialen Medien kundtun kann, scheint die Toleranz für andere Ansichten immer geringer zu werden. Gefühlt hat sich dieser Zustand der Dünnhäutigkeit seit dem Corona-Lockdown massiv verstärkt. Doch ist das wirklich so? Und wenn ja – woran liegt das? Wie man mit Meinungsverschiedenheiten richtig umgeht, die eigene Sensibilität korrekt einschätzt und einen respektvollen, konstruktiven Dialog fördern kann – über diese und viele andere spannende Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen, der Rechtswissenschaftlerin und Rechtsphilosophin Prof. Frauke Rostalski (Universität zu Köln), der Wirtschaftssoziologin Prof. Konstanze Senge (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) sowie dem Psychologen und Experten für Hochsensibilität Prof. Phillip Yorck Herzberg (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg).  

 

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. 

 

Pressefotos  

Pressefotos zur Sendung erhalten Sie als Download (nach Login), per E-Mail unter pressefotowhatever@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-16100. 

Weitere Informationen 

Im 3sat-Pressetreff finden Sie ergänzend: 

- die Pressemappe inklusive Video-Stream der Dokumentation 

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Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 07. März 2024