Nina Hagen startet Ende der 1970er eine musikalische Revolution: Sie singt auf Deutsch – mit Texten, die sich vom bis dahin Üblichen abheben. Aus "Neue Deutsche Welle: Die Pioniere" © ZDF/UllsteinBild Jan George

3satThema: Die 80er-Jahre

Die 80er-Jahre gelten als bieder. Ein Irrtum, denn in dem Jahrzehnt wurden wichtige Weichen gestellt für die Gegenwart in Bezug auf Klimakrise, Digitalisierung und Rollenbilder. Warum werden die 80er-Jahre so unterschätzt? Was macht diese Dekade des 20. Jahrhunderts so besonders? 3sat beschäftigt sich am Mittwoch, 6. September 2023, ab 20.15 Uhr, im 3satThema "Die 80er-Jahre" einen Abend lang mit diesem Jahrzehnt. Den Auftakt macht die Dokumentation "Déjà-vu – Ein neuer Blick auf die 80er-Jahre" von Sophie Apelt. ​​​​​Über ein Jahrzehnt zwischen Apokalypse und Aufbruch diskutiert Cécile Schortmann im Anschluss, um 21.00 Uhr, im 3satThema Talk unter anderen mit Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken und Buchautor Jens Balzer. Ab 22.00 Uhr nimmt die dreiteilige Reihe "Neue Deutsche Welle" das Lebensgefühl und die Kulturlandschaft der 80er-Jahre unter die Lupe.

3satThema
Kultur
ab
Mi 06. Sep
20:15 Uhr
Mit Erstausstrahlungen

20.15 Uhr
"Déjà-vu – Ein neuer Blick auf die 80er-Jahre"

Dokumenation von Sophie Apelt
Erstausstrahlung

Tatsächlich fanden in den 80er-Jahren tiefgreifende gesellschaftspolitische Veränderungen statt: eine Klimakatastrophe, die den Planeten vielerorts unbewohnbar machen wird, ein Kalter Krieg, der droht, in einen heißen Krieg umzuschlagen.
Die Journalistin Sophie Apelt, geboren im Jahr 1992, kennt die 80er-Jahre nur aus dem Schulbuch und aus Erzählungen. Sie begibt sich auf eine Spurensuche, um herauszufinden, ob die Menschen die Signale von Klimawandel, Auswirkungen des Turbokapitalismus, Kaltem Krieg und Digitalisierung damals schon richtig gedeutet oder nur erlebt haben. Dafür wühlt sie sich durch Archivmaterial und trifft prominente Gesprächspartner aus zwei Generationen.

 

21.00 Uhr
"Der 3satThema Talk"

Cécile Schortmann im Gespräch mit Jens Balzer, Barbara Vinken, Marion Brasch und Fatih Çevikkollu
Erstausstrahlung

Kaum ein Jahrzehnt polarisiert so sehr wie die 80er-Jahre. Den einen gilt sie als modischer Sündenfall mit Schulterpolstern und Karottenhosen. Den anderen als Beginn einer neuen Popkultur. Die Neue Deutsche Welle schüttelt die Charts durcheinander. In der DDR machen Bands wie die Puhdys und Karat von sich reden. Die 80er-Jahre werden aber ebenso von Ereignissen geprägt, die bis in die Gegenwart hineinwirkende politische Meilensteine markieren: Tschernobyl wird zum Symbol der Furcht vor der atomaren Katastrophe. Die NATO-Nachrüstung wird zum Motor der neuen Friedensbewegung. In Deutschland werden Gastarbeiter zu Mitbürgern, die bleiben. Und die Frage stellt sich bis heute: Wie viel Einwanderungsland sind wir? Über ein Jahrzehnt zwischen Apokalypse und Aufbruch diskutiert Cécile Schortmann mit Jens Balzer (Journalist, Comicszenarist, Musikkritiker und Sachbuchautor im Bereich Popkultur und Musik), Barbara Vinken (Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikerin und seit 2004 Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Marion Brasch (Schriftstellerin und Hörfunkjournalistin und Fatih Çevikkollu (Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, Kabarettist).

 

ab 22.00 Uhr
"Die Neue Deutsche Welle" 
22.00 Uhr Die Pioniere
22.40 Uhr Der Hype
23.25 Uhr Der Overkill

Dreiteilige Dokumentationsreihe von Heike Sittner

Als 1978 Nina Hagen ein Punk-Album mit deutschen Texten veröffentlicht, ist das eine Sensation. Die Jugend hört damals vor allem englischsprachige Pop- und Rockmusik. Deutsch wird bis auf wenige Ausnahmen nur beim Schlager gesungen. Die Neue Deutsche Welle gilt als kreativste Phase in der Geschichte der deutschen Popmusik. Warum stieg die NDW Anfang der 1980er-Jahre so kometenhaft auf, um dann bald wieder zu verglühen? Mit dem Abstand von 40 Jahren blicken die Macher von damals zurück auf das Phänomen NDW. 

 

Mit einer dreiteiligen Reihe beleuchtet das 3sat-Magazin "Kulturzeit" die 1980er-Jahre auf eine ganz besondere Weise: Berichte von ARD, ZDF, dem ORF und SRF, dokumentarisch montiert und verdichtet zu einem atmosphärischen Widerhall auf den "Heißen Herbst" der Friedensbewegung. Die Folgen sind am Montag, 9., Mittwoch, 11. und Freitag, 13. Oktober 2023, jeweils um 19.20 Uhr, in 3sat zu sehen.

 

Fotos zu den Sendungen finden Sie hier. 

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 08. August 2023