Das KZ in der so genannten Kleinen Festung in Theresienstadt. (Aus der Dokumentation "Theresienstadt - Eine Geschichte von Täuschung und Tod") © ZDF und BR, Christian Meckel

Das 3sat-Programm zum Holocaust-Gedenktag

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Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar zeigt 3sat von Dienstag, 21. Januar, bis Samstag, 1. Februar 2025, Spiel- und Dokumentarfilme sowie Dokumentationen. Am Samstag, 25. Januar 2025, 19.20 Uhr, ist die 3satKulturdoku "Kunstretter - Im Sturm auf die Moderne" in Erstausstrahlung zu sehen. Durch mutige Aktionen Einzelner konnten Werke, die für die Nazis als "entartet" galten, vor der Zerstörung bewahrt werden. Die 3satKulturdoku zeichnet Geschichten von weitestgehend unbekannten Menschen nach, die sich den Plänen der Nazis in den Weg stellen. Ihr Lebenswerk wird bis heute erforscht und inspiriert die Arbeit junger Kunstschaffender wie Maximilian Prüfer, der mit einem speziellen Verfahren zerstörte Bilder wiederherstellt und sich so gegen das Vergessen stemmt.

Dokumentarfilm
Dokumentation
Film
von
Di 21. Jan
22:25 Uhr
bis
Sa 01. Feb
23:05 Uhr
Mit einer Erstausstrahlung

Dienstag, 21. Januar 2025, 22.25 Uhr 
Zeugin der Zeit: Charlotte Knobloch - Eine Kindheit im Versteck

Dokumentation von Michaela Wilhelm-Fischer

Am 29. Oktober 1932 wird Charlotte Neuland geboren. Nur drei Monate nach ihrer Geburt kommt Adolf Hitler an die Macht. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beginnen Jahre maximaler Menschenverachtung gegenüber andersgläubigen, vermeintlich "andersartigen" und als "lebensunwert" gebrandmarkten Menschen. Als 1941 von München aus die ersten Deportationen in die Konzentrationslager beginnen, bringt Siegfried Neuland seine Tochter zur tiefreligiösen katholischen Bäuerin Kreszentia Hummel in Mittelfranken. Ihr hat Charlotte Neuland ihr Überleben zu verdanken. In diesem Interviewfilm nimmt Charlotte Knobloch die Zuschauer mit in ihre persönliche Vergangenheit voller Angst, Diskriminierungserfahrungen und Verluste.

 

Dienstag, 21. Januar 2025, 23.10 Uhr 
Zeuge der Zeit: Dr. Leon Weintraub - Wege zurück ins Leben

Dokumentation von Michaela Wilhelm-Fischer

Leon Weintraub ist 13 Jahre alt, als sich sein Leben schlagartig ändert: Im September 1939 marschieren Kolonnen deutscher Wehrmachtssoldaten in seiner polnischen Heimatstadt Łódź ein. Die Erinnerung an diesen schmetternden Klang, sagt Leon Weintraub, ruft noch heute einen Schauer in ihm hervor. Von diesem Tag an beginnt ein Martyrium aus Zwangsarbeit, Hunger und Todesangst. Im Alter von 94 Jahren erzählt er in diesem bewegenden Zeitzeugenbericht vom Überleben und was ihn nach wie vor jeden Tag antreibt. 

 

Freitag, 24. Januar 2025, 20.15 Uhr 
Verleugnung 

Spielfilm, USA/Großbritannien 2016
Regie: Mick Jackson · Mit: Rachel Weisz, Tom Wilkinson, Timothy Spall u.a. 

Von 1996 bis 2000 dauerte der Verleumdungsprozess, den der britische Historiker und Holocaustleugner David Irving gegen die amerikanische Professorin Deborah Lipstadt angezettelt hatte. Heraus kam ein denkwürdiger Sieg für Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit kontra Geschichtsfälschung und Fanatismus. Regisseur Mick Jackson und der preisgekrönte Drehbuchautor und Dramatiker David Hare machten aus dem brisanten Fall hochkarätiges Schauspielkino.

 

Samstag, 25. Janura 2025, 19.20 Uhr  · Erstausstrahlung 
3satKulturdoku: Kunstretter - Im Sturm auf die Moderne 

Dokumentation von Lars Hering

 

Montag, 27. Januar 2025, 22.25 Uhr 
Aracy - Der Engel von Hamburg

Dokumentarfilm von Gabriele Rose und Peter Rösler-Garcia, Deutschland 2023

Aracy de Carvalho: Der Name der Brasilianerin wird im "Dritten Reich" für zahlreiche Menschen zum Synonym für Freiheit. Denn vor Kriegsausbruch verhilft sie vielen Juden zur Flucht. Das Dokudrama erzählt die Geschichte einer Frau, die keine Heldin sein wollte, aber unzähligen Menschen das Leben rettete. Der Film ist im Rahmen der 3satDokumentarfilmzeit zu sehen.

 

Dienstag, 28. Januar 2025, 22.25 Uhr 
Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa

Dokumentation von Robert Gokl

Am 10. Dezember 1938 setzte sich am Wiener Westbahnhof ein Zug in Bewegung, durch den die Leben der jüdischen Kinder in den Waggons gerettet werdeb sollten. Das Ziel dieser "Kindertransporte" war England. Knapp 3000 Kinder konnten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Österreich verlassen und vor Verfolgung und Deportation gerettet werden, ebenso Kinder aus Deutschland, der Tschechoslowakei und Polen. Insgesamt entkamen auf diese Weise rund 10.000 Kinder und Jugendliche dem Tod.

 

Dienstag, 28. Januar 2025, 23.10 Uhr 
Theresienstadt - Eine Geschichte von Täuschung und Tod 

Dokumentation von Peter Giesecke

Ernst Grube ist 13 Jahre alt, als er zusammen mit seiner Mutter, dem älteren Bruder und der jüngeren Schwester in das Ghetto Theresienstadt deportiert wird. "Angst", sagt er, "ist es, was mich hauptsächlich geprägt hat, Angst. Was wird kommen, was wird geschehen?" Wie erleben Kinder den Terror der Nationalsozialisten? Die Dokumentation zeigt die kindliche und jugendliche Perspektive auf das Grauen des Lagerlebens. Und wie gelang es ihnen, zu überleben? "Theresienstadt - Eine Geschichte von Täuschung und Tod" ist eine Dokumentation über dieses Ghetto, diesen Ort des Schreckens für so viele Tausende deutsche und tschechische Juden.

 

Mittwoch, 29. Januar 2025, 20.15 Uhr 
Sobibor - Anatomie eines Vernichtungslagers

Dokumentation von Gabi Schlag und Benno Wenz

Im Rahmen der "Aktion Reinhardt" errichteten die Nationalsozialisten drei Vernichtungslager im besetzten Polen, darunter das Lager Sobibor. Es diente der planmäßigen Ermordung von Juden. Die dorthin deportierten Menschen wurden in Gaskammern ermordet. Ende 1943 begannen die Nazis damit, sämtliche Spuren zu verwischen: Massengräber wurden eingeebnet, Gebäude abgerissen, Büsche gepflanzt. Doch nicht alle Spuren konnten beseitigt werden. In Sobibor im Südosten Polens, nahe der Grenze zur Ukraine, begannen 2007 archäologische Grabungen. Andere ehemalige NS-Lager waren durch Gedenkarchitektur überbaut worden. Dort aber hatten Forscher die Möglichkeit, ein komplettes Vernichtungslager auszugraben und sichtbar zu machen.

 

Mittwoch, 29. Januar 2025, 21.05 Uhr 
Shlomo - Sehnsucht nach Rache

Dokumentation von Antonius Kampmann, Martin Kaul und Willem Konrad

Gustav Wagner gehört zu den brutalsten Kriegsverbrechern des 20. Jahrhunderts. Als Lagerspieß des Nazitodeslagers Sobibor war er unter den jüdischen Arbeitshäftlingen aufgrund seines Sadismus und seiner Unberechenbarkeit gefürchtet. Szmajzner, genannt Shlomo, hat das Lager nur überlebt, weil er eine makabre Aufgabe hatte: Er sollte dort Schmuck schmieden für die Nazis aus dem Gold ermordeter Juden. Sein Auftraggeber: Gustav Wagner. Als Shlomo 35 Jahre später seinem Peiniger in Brasilien begegnet, stellt sich für ihn die Frage: Rache oder Sühne?

 

Mittwoch, 29. Januar 2025, 22.35 Uhr 
Die Kinder der Villa Emma

Fernsehfilm, Deutschland/Österreich 2016
Regie: Nikolaus Leytner · Mit: Sophie Stockinger, Ludwig Trepte, Nina Proll, August Zirner, u.a. 

Wien 1941: Die Nazis haben die Stadt besetzt, Juden sind nicht mehr sicher. Auf Veranlassung ihres besorgten Vaters findet sich die 14-jährige Betty in einer Gruppe jüdischer Kinder wieder, die von einer Hilfsorganisation nach Palästina geschleust werden soll. Nach wahren Begebenheiten erzählt das bewegende Drama "Die Kinder der Villa Emma" von einer gefährlichen Flucht, die sich während des Zweiten Weltkriegs zugetragen hat.

 

Donnerstag, 30. Januar 2025, 23.00 Uhr
Nie wieder - Wie stark ist unsere Demokratie?

Dokumentation von Emanuel Förster und Sonja Herzl

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden zwei Worte zu einem festen Bestandteil unserer Demokratie: "Nie wieder!" Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, nie wieder eine Diktatur wie der Nationalsozialismus, in der Minderheiten verfolgt, entrechtet und ermordet werden. Die Dokumentation rückt die Entschlossenheit zur Verteidigung unserer Demokratie in den Vordergrund. Die Filmemacher Emanuel Förster und Sonja Herzl werfen einen eindringlichen und konfrontativen Blick auf die praktische Erinnerungsarbeit und zeigen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Demokratie und die Menschenrechte in Deutschland zu schützen. 

 

Freitag, 31. Januar 2025, 20.15 Uhr 
Die Kinder von Windermere 

Spielfilm, Großbritannien/Deutschland 2019
Regie: Michael Samuels · Mit: Thomas Kretschmann, Romola Garai, Iain Glen u.a. 

Nach ihrer Befreiung aus den Konzentrationslagern werden die jüdischen Kinder an den Lake Windermere gebracht. Der deutsche Psychologe Oscar Friedmann betreut die Kinder dort einen Sommer lang, und sie lernen, mit ihren schlimmen Erfahrungen umzugehen. Packender Film nach einer wahren Geschichte von 300 Kindern, die den Holocaust überlebt haben und 1945 nach England gebracht werden. Dort wird ihnen Hoffnung auf ein neues Leben gegeben. Jedoch ist die Vergangenheit immer präsent, und einige erfahren erst in England, dass ihre Familie vollständig ausgelöscht wurde. In Windermere spüren sie wieder, was es heißt, zu leben, und ihnen wird klar, wie viel Glück sie hatten, die Schrecken des Lagers zu überstehen.

 

Samstag, 1. Februar 2025, 23.05 Uhr 
The Painted Bird

Spielfilm, Tschechien/Ukraine/Slowakei 2019
Regie: Václav Marhoul · Mit: Petr Kotlár, Nina Sunevic, Harvey Keitel, Udo Kier, Stellan Skarsgård, Julian Sands, u.a. 

Irgendwo in Osteuropa lebt ein kleiner jüdischer Junge während des Kriegs allein mit einer alten Frau auf dem Land. Als die Frau stirbt, macht sich der Junge auf die Suche nach seinen Eltern. Die Reise wird zum Horrortrip in menschliche Abgründe. Ein erschütterndes Epos menschlicher Niedertracht. Basierend auf dem Roman von Jerzy Kosiński, stellt "The Painted Bird" mit ästhetischen Bildern, gedreht auf 35-mm-Film in Schwarz-Weiß und Cinemascope, das wilde und primitive Osteuropa zum Ende des Zweiten Weltkriegs dar.

 

Bilder zum Schwerpunkt finden Sie hier.

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