Helgo Clute-Simon erlebte als Kind die Grenztürme. Copyright: ZDF/NDR/ECO Media TV-Produktion GmbH/Sebastian Wagner

Die 3satDokumentarfilmzeit im August

Im August zeigt 3sat die Dokmentarfime  "Wir Kinder der Mauer" und "Tunnel der Freiheit" anlässlich des Mauerbaus am 13. August 1961. Außerdem im Programm der britische Film "Der schwangere Mann" und der Schweizer Film "Hebammen - Auf die Welt kommen". 

3satDokumentarfilmzeit
ab
Mo 07. Aug
22:25 Uhr

Montag, 7. August 2023, 22.25 Uhr

"Wir Kinder der Mauer"

Dokumentarfilm (89 Min) · Deutschland 2020

Regie: Christian von Brockhausen und Kristian Siebert

Der Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 bestimmt auf lange Zeit das Leben vieler Kinder und Jugendlicher. Mehr noch als die Erwachsenen sind sie dem Geschehen ausgeliefert. Sie sind ohnmächtig in Bezug auf Politik und familiäre Entscheidungen. 28 Jahre lang sind Mauer und Stacheldraht eine vorgefundene Realität in ihrem Leben. Manche lehnen sich auf, andere finden sich mit der Teilung ab, die Familien auseinandergerissen, Menschen entwurzelt und Liebende getrennt hat. Unzählige junge Ostdeutsche haben Verwandte im Westen, aber mehr als gelegentliche Westpakete und hin und wieder ein Besuch sind über Jahrzehnte nicht denkbar. Die Lebenswelten entwickeln sich auseinander. 1,25 Millionen Menschen verlassen das Land zwischen Elbe und Oder nach dem Mauerbau für immer. Manche sind kaum 18 Jahre alt und riskieren ihr Leben dabei. In ganz Westdeutschland, von Sylt bis zum Starnberger See, wachsen deshalb Kinder auf, deren Familien ostdeutsche Wurzeln haben. Auch in umgekehrter Richtung beeinflussen familiäre Entscheidungen das Leben der Kinder: Pro Jahr gehen 1000 Westdeutsche in die DDR, um dort dauerhaft zu leben. Diese Menschen erzählen in dem Dokumentarfilm "Wir Kinder der Mauer" ihre außergewöhnliche Geschichte.

 

Montag, 14. August 2023, 22.25 Uhr

"Tunnel der Freiheit"

Dokumentarfilm (90 Min) · Deutschland 2021 

Regie: Marcus Vetter

Im Jahr 1962 gelang einer Gruppe von 29 Menschen die Flucht aus der DDR – durch einen 135 Meter langen Tunnel. Mehr als vier Monate haben 41 Studenten aus Westberlin diesen Tunnel gegraben. Sie setzten ihr Leben aufs Spiel – für Freunde, Verwandte, Geliebte, Fremde und politische Ideale. Und zum ersten Mal in der Filmgeschichte war eine Kamera bei der Flucht von Menschen aus der DDR dabei. Als während der Grabungen das Geld ausging, verkauften die beiden Italiener Mimmo und Gigi die Filmrechte an den US-amerikanischen Fernsehsender NBC. Sie gruben den Tunnel für ihren Freund Peter Schmidt. Als der Film am 10. Dezember 1962 von der NBC vor einem Millionenpublikum ausgestrahlt wurde, gingen die Bilder um die Welt. Der Dokumentarfilm "Tunnel der Freiheit" erzählt diese Fluchtgeschichte, die angesichts weltweiter Flüchtlingskrisen, Abschottung und Mauern nichts an Aktualität und Brisanz verloren hat.

 

Montag, 21. August 2023, 22.25 Uhr

"Der schwangere Mann"

Dokumentarfilm (86 Min) · Großbritannien 2019

Regie: Jeanie Finlay

Freddy ist 30 Jahre alt und Trans*mann. Sein größter Wunsch ist es, eine Familie zu gründen und sein eigenes Kind auf die Welt zu bringen. Doch schnell wird er mit äußeren Vorstellungen von Geschlechterzuschreibungen und Körperkonzepten konfrontiert. Freddy muss sich als schwulen, schwangeren Vater selbst entwerfen. Mit Mut und Leidenschaft entscheidet er sich für die Schwangerschaft und all ihre Herausforderungen. Die Filmemacherin Jeanie Finlay begleitet Freddy über den gesamten Prozess. Dabei ist ihr ein intimer und poetischer Film gelungen – über Familie, Schwangerschaft, Geburt und Identität.

 

Montag, 28. August 2023, 22.25 Uhr

"Hebammen - Auf die Welt kommen"

Dokumentarfilm (90 Min) · Schweiz 2022

Regie: Leila Kühni,

Deutsche Erstausstrahlung

Der Alltag von Hebammen bewegt sich an der Schwelle, wo neues Leben entsteht und manchmal Leben vergeht. Behutsam begleitet Leila Kühni Hebammen, die Paare während der Schwangerschaft und der Geburt betreuen. Mit Helena tauchen wir in die Welt der Hausgeburt ein. Lucia ist Beleghebamme und geht mit den Frauen für die Geburt ins Spital. Jeanette, Sara und ihr Team zeigen uns den regen Spitalalltag, wo 96 von 100 Geburten in der Schweiz stattfinden. Ob Lucia, Helena, Jeanette oder Sara – sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Eine gesunde Mutter und ein gesundes Kind. Der Film gibt einen intimen Einblick in die natürlichste Sache der Menschheit. Sie fasziniert uns bis heute, einerseits als Wunder, andererseits als hochriskantes medizinisches Ereignis.Ohne zu werten gelingt es Leila Kühni, verschiedene Werte und Bedürfnisse nebeneinander zu stellen. Dies macht „Hebammen – Auf die Welt kommen“ zu einem grossen Film des Lebens.

 

Fotos zu den Filmen der 3satDokumentarfilmzeit finden Sie hier. 

Hauptabteilung Kommunikation

Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 27. Juni 2023