Die Bauhaus-Revolution
Zweiteilige Dokumentation von Claudius Gehr
1919 wurde die Architektur- und Designschule von Walter Gropius in Weimar gegründet. Die Bauhaus-Idee, eine geradlinige und damit universelle, industrielle Ästhetik zu entwickeln, die Architektur, Design, Handwerk und Kunst vereint, war absolut neu. Die zweiteilige Dokumentation "Die Bauhaus-Revolution" von Claudius Gehr zeichnet die Geschichte des Bauhauses nach – von 1919 bis in die Gegenwart. Am Samstag, 13. April, ab 20.15 Uhr in Erstausstrahlung in 3sat.
20:15 Uhr
Das Bauhaus wurde schnell zum Brennpunkt modernen Denkens und der Avantgarde. Dazu gehörten auch gesellschaftspolitisch neue Ansätze. So wies das Bauhaus der Frau eine vermeintlich neue, selbstbestimmte Rolle zu. Die Architektur sollte eine Volksarchitektur sein, das Design erschwinglich für jedermann. Diese Vision verkehrte sich schon bald in ihr Gegenteil: Heute sind die Möbel und Designerobjekte des Bauhauses kostspielige Ikonen der klassischen Moderne.
Architektur, Design, Kunst, Kunsthandwerk, Lehre: Die Bauhaus-Visionen umspannten alle Lebensbereiche und verbanden sie mit gesellschaftlichen Utopien. Dem geht die zweiteilige Dokumentation nach. Sie porträtiert die führenden Köpfe der Bewegung wie die Direktoren des Bauhauses Walter Gropius, den Intellektuellen, Mies van der Rohe, den Genussmenschen, und Hannes Meyer, den weniger bekannten und politischsten unter den dreien. Dabei wird deutlich, dass das Bauhaus keine doktrinär festgelegte Schule war, sondern sich durchaus individuelle Prägungen bildeten. Nicht immer war man sich einig, künstlerisch nicht und menschlich auch nicht. Ob in Weimar, Dessau oder Berlin. Der Bewegung tat das keinen Abbruch. Auch die große Zäsur, die Schließung der Schule 1933 nach der Machtergreifung der Nazis, konnte die Bauhaus-Idee nicht aufhalten. Im Gegenteil: Viele der führenden Köpfe emigrierten und trugen den Bauhaus-Spirit hinaus in die Welt – in die USA, nach Israel, Japan, Frankreich und Spanien.
Die zweiteilige Dokumentation "Die Bauhaus-Revolution" von Claudius Gehr zeichnet die Geschichte des Bauhauses nach – von 1919 bis in die Gegenwart. Der erste Teil (1919–1933) schildert die Entwicklung des historischen Bauhauses an den drei Standorten Weimar, Dessau und Berlin. Der zweite Teil (1933–2019) erzählt, wie es mit prominenten Bauhäuslern wie Josef Albers, Mies van der Rohe oder Walter Gropius sowie den Bauhaus-Ideen nach 1933 weiterging und wie das Bauhaus weltweit zu einem Synonym für gelungene Architektur und Design wurde. Zu Wort kommen unter anderem Wolfgang Holler, Generaldirektor Museen Klassik Stiftung Weimar, Annemarie Jaeggi, Direktorin Bauhaus-Archiv Berlin, Martin Mäntele, Leiter HfG-Archiv Ulm, und Martino Stierli, Chefkurator Architektur und Design am MoMA, New York.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 03. Februar 2019