Was kann ich wissen? - Dritte Folge der vierteiligen Reihe zu Immanuel Kants Fragen bei "scobel"
Zuvor beim "WissenHoch2": die dritte Folge der Doku "Inspired by nature"
"Was kann ich wissen?" ist eine von Kants vier philosophischen Fragen. Das Wissen der Menschheit nimmt stetig zu. Doch je mehr wir wissen, desto mehr erkennen wir auch, was wir nicht wissen. Und Nichtwissen führt oft zu gesellschaftlichen Verwerfungen. Umgekehrt ist Wissen - und damit eine aufgeklärte Gesellschaft - die Grundlage für eine stabile Demokratie. "Was kann ich wissen?" - diese Frage ist aktueller denn je. 3sat zeigt "scobel - Was kann ich wissen?" am Donnerstag, 29. August 2024, um 21.00 Uhr im Rahmen von "WissenHoch2". Zuvor ist die dritte und letzte Folge der Dokumentation "Inspired by nature" zu sehen (20.15 Uhr), in der es um das Fühlen geht. Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Eine absolute, für alle gleichermaßen gültige Wahrheit gibt es nicht. Es gibt nur Annäherungen an die Wirklichkeit. Das gilt für die Wissenschaft genauso wie für den Journalismus. Die Annäherungen an die Wirklichkeit gelingen mal besser und mal schlechter. Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört das Benennen von Unsicherheiten oder gemachten Einschränkungen. Journalisten legen idealerweise ihre Perspektive auf die Wirklichkeit offen.
Das Dilemma des Journalismus: Er ist nicht mehr auf Sendeanstalten oder Verlage angewiesen. Social-Media-Kanäle wie TikTok und Telegram sind ohne Aufwand leicht zu bespielen. Eine nach allgemeingültigen Regeln geprüfte Auswahl von Nachrichten wird immer unbedeutender. Der Weg ist frei für unzählige Wahrheiten auf unzähligen Kanälen. Die Wissenschaft steht vor einem ähnlichen Problem: Wissenschaftliche Arbeiten sind immer weniger von Publikationen in wissenschaftlichen Magazinen abhängig. Auch ihre Verfasser suchen sich ihre eigenen Wege zu den Empfängern und entziehen sich damit den üblichen Prüfprozessen des Wissenschaftsapparats. Stehen wir vor einer Welt ohne Journalismus? Verliert Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit - und damit ihren Wert für die Gesellschaft? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:
Wiebke Loosen hat den Lehrstuhl für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg inne. Am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung leitet sie das Forschungsprogramm "Transformation öffentlicher Kommunikation", in dem untersucht wird, wie unter den Bedingungen der Digitalisierung Öffentlichkeit hergestellt und Meinungsbildung ermöglicht wird.
Maren Urner, ist Neurowissenschaftlerin und Professorin für nachhaltige Transformation an der FH Münster. Sie forscht zur psychischen und neuronalen Informationsverarbeitung und den Folgen einer Berichterstattung, die überwiegend negatives Wissen thematisiert.
Marcus Willaschek ist ein international renommierter Kant-Experte und lehrt als Professor für Philosophie der Neuzeit an der Goethe-Universität-Frankfurt am Main. An der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist er mitverantwortlich für die wissenschaftliche Standardausgabe der Schriften Kants.
Zuvor, um 20.15 Uhr, geht es in der dritten Folge von „Inspired by Nature: Geniale Technologien“ um Fühlen und Wahrnehmen. Seine fünf Sinne ermöglichen es dem Menschen, die Welt um sich herum zu erleben, zu fühlen und zu begreifen und bei Gefahr zu warnen. Dennoch bleibt der menschlichen Wahrnehmung Vieles verborgen. Tiere und Insekten mit erstaunlichen Fähigkeiten inspirieren dazu, das zu ändern. Der Morpho-Schmetterling, der in tropischen Regenwäldern lebt, sieht multispektral, registriert also Wellenlängen wie Nahinfrarot, die die menschlichen Augen nicht erkennen können. Seine Augen sind Vorbild für Hightech-Kameras und neue Bildgebungsverfahren, mit denen man Tumore erkennen kann.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Unter https://www.3sat.de/wissen sind die bereits gezeigten Sendungen verfügbar.
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Mainz, 16. Juli 2024