"WissenHoch2" über Naturschutz in den Tropen und "SCOBEL - Was können wir hoffen?"
Mit einer Wissenschaftsdokumentation und einer Ausgabe von "SCOBEL"
Viele tropische Wälder wachsen auf einer dünnen Humusschicht. Werden die Bäume gefällt, erodiert der Boden rasch und ist dann für eine Wiederaufforstung ungeeignet. So dachte man lange Zeit. Doch in Costa Rica, Malaysia und im Kongobecken gibt es Renaturierungsprojekte und Schutzzonen, die Hoffnung machen. Ist es möglich, Tropenwälder nachhaltig zu nutzen? Diesen Fragen geht am Donnerstag, 12. Dezember 2024, um 20.15 Uhr, die Wissenschaftsdokumentation "Regenwald Revival - Aufforstung und Naturschutz in den Tropen" nach. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die letzte der Folge, in der sich Gert Scobel mit einer der vier philosophischen Fragen Immanuel Kants befasst: "SCOBEL - Was können wir hoffen?". Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Tropenwälder sind ein Hort der Biodiversität. Diese Vielfalt des Lebens zu schützen, ist immens wichtig. Naturschützer in Costa Rica und Malaysia forsten ehemalige Rinderfarmen und Palmölplantagen wieder auf. Das erfordert Beharrlichkeit, Kreativität und wissenschaftliches Know-how. Mit überraschenden Methoden gelingt es aber, die ausgelaugten Böden wieder mit Nährstoffen anzureichern, jungen Bäumen Schatten zu spenden und strategisch solche Arten zu pflanzen, dass am Ende ein Wald entsteht, der dem einst zerstörten Primärwald möglichst ähnelt. In Costa Rica und auf Borneo sind so bereits artenreiche Lebensräume entstanden, in denen Raubkatzen und Orang-Utans wieder eine Zukunft haben. Regenwälder sind aber nicht nur Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern – besonders für arme Länder – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dass man sie nachhaltig nutzen kann, zeigt ein Projekt in der Republik Kongo. Dort schlägt eine Holzfirma in einer riesigen Konzession teures Tropenholz. Weil aber nur einzelne Stämme entnommen werden, kann der Wald immer wieder regenerieren. Und das funktioniert, wie unabhängige Studien zeigen: In der Holzkonzession leben mehr Gorillas und Waldelefanten als in den meisten benachbarten Wäldern. Ohne die fortschreitende Zerstörung von Tropenwäldern auszuklammern, zeigt die Dokumentation "Regenwald Revival - Aufforstung und Naturschutz in den Tropen" pragmatische Konzepte, um diese Landschaften zu erhalten.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich Gert Scobel in "Was können wir hoffen?" mit der letzten von Immanuel Kants vier großen Fragen. In Krisenzeiten suchen Menschen nach einem Zeichen der Hoffnung. Aber: Hoffnung folgt nicht immer der Vernunft. Sie ist ein schwer greifbares Phänomen, das auch trügen kann. Hoffnung bezieht sich immer nur auf die Möglichkeit von etwas, Optimismus dagegen sieht das Wünschenswerte als wahrscheinlich an. Hoffnung gibt es nie ohne Zweifel. Wer hofft, befindet sich grundsätzlich in unsicherer Lage. "Was dürfen wir hoffen?" ordnet Immanuel Kant als eine der zentralen Fragen der Philosophie ein. Er war es auch, der darauf hinwies, dass Hoffnung dort ins Spiel kommt, wo der Mensch an die Grenzen seines Wissens und Handelns stößt. Warum brauchen wir heute Hoffnung? Wie hängen Hoffen und Handeln zusammen? In welchem Verhältnis steht Hoffnung zu Angst und Mut? Und was versteht man unter radikaler Hoffnung? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in der Sendung.
Mehr zum Kantjahr in der 3satMediathek
WissenHoch2 – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet ein Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit einem interdisziplinären Team von Experten und Expertinnen.
Fotos finden Sie hier.
Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation
Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 23. Oktober 2024