"WissenHoch2" über den Power-Kontinent Afrika
Eine neue Wissenschaftsdoku und eine neue Scobel-Ausgabe
Afrikas Rolle in der Welt verändert sich. Das Selbstbewusstsein des Kontinents wächst und mit ihm der Wille, sich aus alten Abhängigkeiten zu befreien und die Zukunft selbst aktiv zu gestalten. Wohin entwickelt sich der Kontinent? Mit dieser Frage befasst sich die Wissenschaftsdokumentation "Afrika - Power-Kontinent im Aufbruch" am Donnerstag, 19. September 2024, um 20.15 Uhr. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel: Aufbruch Afrika". Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Afrika weist elf der 20 weltweit am stärksten wachsenden Volkswirtschaften auf. Denn auf dem Power-Kontinent mit der jüngsten Altersstruktur entwickeln immer mehr Wissenschaftler Innovationen, die globale Probleme lösen könnten. Die Herausforderungen durch Bevölkerungswachstum und Klimakrise sind in Afrika immens. Doch mithilfe des Erfindungsgeistes junger Wissenschaftler senken in Kenia neue Technologien in der Futtermittelproduktion die Preise von Kraftfutter, mobile Kommunikationslösungen aus Nairobi liefern Wissen und Bildung in indigenen Sprachen auch in den letzten Winkel Ostafrikas. Kenia und Uganda werden schon heute zu mehr als 90 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Dies nutzt ein junger afrodeutscher Unternehmer in Kampala zur Elektrifizierung des Individualverkehrs. Und in Accra in Ghana wird bereits die erste künstliche Intelligenz Afrikas im Gesundheitswesen eingesetzt. In Zukunft muss Afrika in seiner Entwicklung Quantensprünge machen, um gegen den Klimawandel gewappnet zu sein. Denn 70 Prozent der 1,4 Milliarden Afrikaner aus 54 Ländern leben in Küstenregionen, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht werden. Für das Jahr 2050 wird in Afrika eine Bevölkerungsgröße von etwa 2,5 Milliarden Menschen erwartet. Daher wird an neuen Gebäudeideen gearbeitet. Eine davon: In Lagos eine schwimmende Stadt, die sich dem Meeresspiegel anpassen kann, Realität werden zu lassen.
Gert Scobel befasst sich im Anschluss an die Wissenschaftsdokumentation mit dem Thema "Afrika im Aufbruch", 21.00 Uhr. Afrikas Rolle in der Welt verändert sich. Das Selbstbewusstsein des Kontinents wächst - und damit der Wille, sich aus alten Abhängigkeiten zu befreien und die Zukunft aktiv zu gestalten. Noch haben in vielen Ländern korrupte Eliten und Militärs das Sagen. Doch der Einfluss Europas und der USA ändert sich, Chinas und Russlands Engagement in Afrika schafft neue Möglichkeiten, aber auch neue Abhängigkeiten. Politische Instabilität, Korruption, Armut - all das sind Probleme, mit denen der afrikanische Kontinent noch immer zu kämpfen hat. Aber Afrika - ein Kontinent mit über 50 Ländern, 2.000 Sprachen, vielen Rohstoffen und einer sehr jungen Bevölkerung - ist im Aufbruch. Etwa die Hälfte der Afrikaner ist unter 19 Jahre alt, und schon im Jahr 2050 soll jeder vierte Mensch auf der Erde ein Afrikaner sein. Afrika beginnt, dieses gewaltige Potenzial zu entdecken und sich zu emanzipieren. Auch wenn die koloniale Vergangenheit nicht vergessen ist und ihre Folgen bis in die Gegenwart spürbar sind, steht der Kontinent am Beginn einer neuen Zeit. Immer mehr Afrikaner fordern eine Abkehr von der Opferrolle und wünschen sich stattdessen Freiheit und Selbstbestimmung. So stellen sich auch für Europa viele wichtige Fragen: Wohin entwickelt sich Afrika? Wie lassen sich die Beziehungen zwischen Europa und Afrika stabilisieren? Wie zuverlässig sind die europäischen Zusagen für Afrika, an Nachhaltigkeitsprinzipien festzuhalten, um den Folgen des Klimawandels Rechnung zu tragen? Wie wird der Umgang mit Klimaflüchtlingen in rechtspopulistischen Staaten sein? Über diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Fotos zu den Sendungen finden Sie hier.
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Mainz, 30. Juli 2024