Zusammen auf der Couch, trotzdem ist jeder für sich: Soziale Netzwerke können auch distanzieren.
© ZDF/Colourbox.de, IKOstudio, Erik Reis

"WissenHoch2" über den Beziehungsgefährder Smartphone und "SCOBEL: Die Übermacht der Alten"

Mit einer neuen Wissenschaftsdokumentation und einer neuen Ausgabe von "SCOBEL"

Das Smartphone ist allgegenwärtig – in Familie, Partnerschaften, unter Freunden. Gefährdet die permanente Onlinepräsenz zwischenmenschliche Beziehungen? Kann Bindung auch auf digitaler Ebene entstehen? Welche Rolle spielt das individuelle Bindungsverhalten? Mit all diesen Fragen befasst sich die Wissenschaftsdokumentation "Liebe und Bindung. Wie das Smartphone unsere Beziehungen gefährdet" von Liv Thamsen am Donnerstag, 6. Februar 2025, 20.15 Uhr. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "SCOBEL – Die Übermacht der Alten". Horrende Mieten, kaum Rente, Klimanotstand: Die junge Generation ist frustriert wegen der Hinterlassenschaft der Alten – und muss auch noch für üppige Renten und Pflege aufkommen. Erstausstrahlungen.

WissenHoch2
ab
Do 06. Feb
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Bindungen prägen den Menschen ein Leben lang. Das Bedürfnis nach Liebe und sozialer Nähe ist genetisch im Menschen verankert. Doch wie gelingt der Aufbau von Beziehungen in einer immer digitaler werdenden Welt? Dating-Apps erleichtern die Kontaktaufnahme, und in sozialen Netzwerken werden virtuelle Bekanntschaften gepflegt. Das Smartphone ist dafür immer verfügbar und kann persönliche Begegnungen ersetzen. Gleichzeitig birgt es Risiken und wird zum Störfaktor im realen Leben. Denn wer ständig online ist, vernachlässigt Freunde, Kinder oder Partner. Das zeigt das "Phubbingexperiment" an der Universität Basel. Entstehen durch den übermäßigen Gebrauch von Smartphones ernsthafte Bindungsprobleme? Wie können sich Singles und Menschen mit einer Bindungsstörung ihren Wunsch nach sozialer Nähe erfüllen? Wissenschaftler vermuten, dass durch fehlende menschliche Berührungen körperliche und seelische Krankheiten entstehen können. Ist angeleitetes Kuscheln eine Möglichkeit, mehr Sicherheit und Geborgenheit zu erleben? 

Auf der Wochenbettstation im schweizerischen Herisau wird seit drei Jahren direkt nach der Geburt erfolgreich das Haut-auf-Haut-Konzept vermittelt. Durch den engen körperlichen Kontakt wird schon in den ersten Stunden des Lebens das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Es stärkt Vertrauen und schafft eine ideale Voraussetzung für den Säugling, der ein angeborenes Bedürfnis nach dem Aufbau einer sicheren Bindung hat. "Wenn ein Baby dieses innere Gefühl, dieses Urvertrauen, so im Laufe des ersten Lebensjahres innerlich verankert, dann kann es von da ausgehend die Welt erobern", erklärt der renommierte Bindungsforscher Dr. Karl-Heinz Brisch. Umso wichtiger ist, dass die Eltern ihr eigenes digitales Verhalten im Blick haben, um diese frühkindliche Bindung nicht zu stören. So zeigt das wissenschaftlich begleitete Experiment, der "Smart Baby Test" an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg, welchen negativen Einfluss das Smartphone auf Kinder haben kann. Denn Babys brauchen zur Emotionsregulierung ihre Bindungsperson – problematisch ist, wenn diese ständig abgelenkt ist.

 

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "SCOBEL – Die Übermacht der Alten". Der Generationenvertrag gerät ins Wanken: Die Jungen zweifeln an einem System, das ihnen selbst keine Sicherheit mehr bietet. Und damit steht das ganze Sozialsystem auf der Kippe. Der Konflikt zwischen den Generationen ist nicht neu, aber scheint eine neue Dimension erreicht zu haben. Die alternde Gesellschaft, sich wandelnde Werte und unterschiedliche Lebensrealitäten führen zu Spannungen, die das Zusammenleben vor große Herausforderungen stellen. Warum geraten Gen Z und Boomer so häufig aneinander? Wie prägen historische, wirtschaftliche und kulturelle Dynamiken den Generationenkonflikt? Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel auf Wirtschaft und Sozialsysteme? Und wie könnte ein gerechter und zukunftsfähiger Generationenvertrag aussehen? Darüber diskutiert Moderator Gert Scobel mit seinen Gästen, darunter: 

Sebastian Klüsener ist Forschungsdirektor des Bereichs „Alterung, Mortalität und Bevölkerungsdynamik“ am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB). Er untersucht Ursachen und Folgen des demografischen Wandels, und erforscht, welche Möglichkeiten existieren, die aktuelle Lebensqualität in Zukunft zu erhalten.

Jörg Tremmel ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen, sowie Geschäftsführer der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen. Tremmel forscht zu Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

 

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.

 

Bilder zu den Sendungen finden Sie hier.

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 27. Dezember 2024
Sendetermine