"Double Serpent": "Starke Stücke" vom 62. Berliner Theatertreffen
3sat zeigt die Inszenierung vom Wiesbadener Staatstheater
Sam Max hat als Auftragswerk für das Hessische Staatstheater Wiesbaden einen surrealen Thriller geschrieben, in dem sich die Lebenswege mehrerer Figuren auf dramatische Weise kreuzen. In "Double Serpent" verschwimmen Wirklichkeit und Phantasie, zeitliche Ebenen lösen sich auf und traumatische Erinnerungen verbergen sich hinter surrealen Fassaden. Ersan Mondtag, bekannt für starke ästhetische Zugriffe in seinen Inszenierungen, bringt das neue Theaterstück von Sam Max in Wiesbaden zur Uraufführung. In der 3satmediathek ist "Double Serpent" am Samstag, 3. Mai 2025, ab 6.00 Uhr abrufbar.
Ein Penthouse in New York, fantastische Designerklamotten, ein erfolgreicher Freund in der Filmbranche und nun endlich der Auftrag für die Innenausstattung einer Villa – es scheint, als hätte Connor alles erreicht. Wären da nicht die Vorwürfe gegen seinen Freund Felix: Ein Ex-Partner behauptet, Felix hätte ihn betäubt und Organe entnommen. Die Geschichte katapultiert Connor zurück in seine Kindheit, in einen dunklen, feuchten Kellerraum. Hier spielt er mit seinem imaginären Freund das Computerspiel "Double Serpent" und wartet darauf, dass sein Adoptivvater mit der Arbeit im oberen Stockwerk fertig wird. Bei dem Spiel sind zwei Schlangen in einer Box gefangen und müssen möglichst viel fressen, werden immer länger, dürfen sich aber nicht berühren.
Eines Tages entdeckt Connor, was sein Adoptivvater immer so treibt, und findet sich in einer Zeit wieder, in der vermeintliche Realitäts- und Erinnerungsebenen miteinander verschwimmen. Der junge Connor ist in der Inszenierung das Zentrum faszinierender Loops aus Licht, Sound und Slow-Motion, in denen Gewalt omnipräsent ist, aber nie gezeigt wird.
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Jessica Zobelzobel.j@zdf.de
Mainz, 20. März 2025
