
Das Thema "Depressionen" im "NANO"-Magazin
Auch das 3sat-Wissensmagazin "NANO" befasst sich im Rahmen des Programmschwerpunkts "Psychisch stark – Wege aus der Depression" in verschiedenen Beiträgen mit dem Thema.
18:30 Uhr
Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18.30 Uhr
Beitrag in NANO: Depression bei Männern – Aggression statt Traurigkeit
Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit: das sind einige der klassischen Symptome einer Depression. Doch die schwere psychische Krankheit kann sich nach neuen Erkenntnissen bei Männern ganz anders äußern, etwa durch Aggressionen, Gewaltausbrüche oder exzessiven Sport. Dies könnte laut Experten ein Grund dafür sein, dass Depressionen bei Männern oft erst spät oder gar nicht als solche erkannt werden.
Depressionen gelten bislang als Krankheit, die vor allem Frauen trifft, etwa doppelt so viele Frauen wie Männer bekommen die Diagnose. Allerdings, so die Vermutung, könnte es bei den Männern eine hohe Dunkelziffer geben. Gerade bei einer Depression mit untypischen Symptomen kann Erkrankten eine Therapie in einer Klinik oder Selbsthilfegruppe speziell für Männer helfen.
Freitag, 10. Oktober 2025, 18.15 Uhr
NANO: Anders im Kopf – Neurodiversität als Stärke
Film von Viktor Stauder
Psychische Leiden wie Autismus, Schizophrenie oder eine bipolare Störung können nützlich sein. Die Evolutionsgeschichte zeigt: Neurodiversität ist ein Erfolgsmodell. Nicht nur die vermeintlich "normale" Funktion des Gehirns, sondern die psychische Vielfalt rückt nun in den Blick der Forschung. Unsere Gesellschaft und ihre Institutionen stellen die Weichen dafür, ob dieses Potenzial genutzt wird oder sich als Krankheit manifestiert.
Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Die Zahl der daraus resultierenden Krankheitstage hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Methoden wie Magnetresonanztomografie und Genforschung haben unser Verständnis von psychischen Krankheiten in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht wesentlich verbessert. Zudem macht die Entwicklung von Psychopharmaka kaum Fortschritte.
Ein Blick in die Steinzeit könnte die Forschung revolutionieren: Anstatt nach Fehlern in biologischen Prozessen des Gehirns sucht ein neuer Forschungsansatz in der Psychiatrie nach dem evolutionären Sinn von psychischen Besonderheiten. In die richtigen Bahnen gelenkt, können leichte Formen bestimmter psychischer Leiden wie etwa Autismus oder Depressionen zu einer Bereicherung für die Gemeinschaft werden, wie Beispiele aus der Frühgeschichte der Menschheit zeigen. In manchen Bereichen tun sie das erkennbar auch heute. Denn es gibt sie: manisch-depressive Menschen, die überdurchschnittlich kreativ sind oder Menschen im Autismus-Spektrum, die hervorragende Leistungen in der Mathematik oder IT zeigen.
Trotz ihrer besonderen Talente erfahren einige Betroffene durch Stigmatisierung aber noch immer starke Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Im gesellschaftlichen Diskurs formiert sich deshalb seit einigen Jahren eine Neurodiversitätsbewegung, die einen offeneren Umgang mit der "Vielfalt im Gehirn" und dem Anderssein propagiert.
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Mainz, 12. August 2025