wissen aktuell: Artensterben auf der Straße - Keine Chance für Wildtiere?
Jedes Jahr gibt es Tausende Verletzte durch Wildunfälle, manche enden sogar tödlich. Aber nicht nur Menschen kommen zu Schaden: Alle 90 Sekunden stirbt ein Wildtier auf deutschen Straßen. Ein Aussterben, ausgelöst durch den Menschen, der die Landschaft mit Straßen und Siedlungen zerschneidet. Welche Rettung gibt es für die Tiere? Der Biologe Axel Wagner sucht in "wissen aktuell: Artensterben auf der Straße - Keine Chance für Wildtiere?", zu sehen am Donnerstag, 27. Juni 2024, 20.15 Uhr, nach Lösungen für ein dramatisches, aber bislang unterschätztes Problem.
20:15 Uhr
Seltene und streng geschützte Arten wie der Luchs können sich in Deutschland nicht ausbreiten, weil zu viele Jungtiere noch vor ihrer Geschlechtsreife im Straßenverkehr sterben. Unfälle mit Hirsch, Reh, Wildschwein und Co sind ein ebenso unterschätztes und auch unnötiges Risiko. Denn es gibt zahlreiche Maßnahmen, die den "Roadkill" auf unseren Straßen reduzieren könnten: vom Tempolimit über automatische Wildwarnanlagen bis hin zu Assistenzsystemen im Fahrzeug. Doch die sind noch immer keine Pflicht für Autohersteller. Auch Grünbrücken über Autobahnen gibt es bereits, doch verlaufen sie oft zu nah an Raststätten oder werden auch für landwirtschaftlichen Verkehr genutzt. Überall breitet sich der Mensch aus – mit Folgen für die heimischen Wildtiere: Rothirsch-Populationen können sich eingeschlossen im Straßennetz nicht mehr mischen. Durch Inzucht drohen dem Rothirsch laut Wildbiologen deshalb innerhalb der nächsten Jahre sogar Aussterbeprozesse. Schon jetzt beobachten Jäger deutschlandweit genetische Verarmung bei den Tieren, Hirschkälber mit deformierten oder verkürzten Unterkiefern werden geboren. Wildkatzen hingegen mischen sich zusehends mit Hauskatzen.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 23. Mai 2024