
"WissenHoch2" über Intelligenz und schlaue Insekten
Mit einer neuen Ausgabe von SCOBEL
Wespen, Bienen oder Hummeln haben winzige Gehirne, doch sie sind hochintelligent. Sie können Gesichter erkennen, perfekt navigieren und schwierige Denkaufgaben lösen. Neueste Forschung zeigt: Wir haben Insekten lange unterschätzt. Die Wissenschaftsdokumentation "Smarte Insekten – Wie winzige Gehirne Geniales leisten" am Donnerstag, 5. Juni, ab 20.15 Uhr, ist eine Reise in den Mikrokosmos der intelligenten Insekten. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt "SCOBEL" zum Thema "Intelligenz". Intelligenz wird oft mit kognitiven Fähigkeiten und Problemlösungsvermögen assoziiert. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Intelligenz Erfolg und Gesundheit fördert, indem sie analytisches Denken und fundierte Entscheidungen unterstützt. Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Bildung und Forschung bietet neue Möglichkeiten. Wie diese aussehen und was Intelligenz ausmacht, darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. Die Dokumentation ist bereits jetzt in der 3satmediathek bis 31. August 2028 abrufbar. Die Sendung Scobel ist ab Sendetag zehn Jahre in der 3satmediathek verfügbar.
20:15 Uhr
Hummeln etwa bestehen Verhaltenstests, die auch intelligente Krähen schaffen. Sie nutzen Werkzeuge, um an Zuckerwasser in einer Kunstblüte zu kommen. Die Insekten können Gesichter abspeichern, Kämpfe von Gegnerinnen analysieren und strategisch denken. Auch Denksportaufgaben, die selbst Kleinkinder nicht lösen können, bewältigen sie. Hummeln, die mit ihnen verwandten Bienen und Papierwespen sind nur drei von fast einer Million Insektenarten weltweit. Aber bei diesen Spezies ist sich die Wissenschaft einig: Das Bild von roboterhaften Wesen ohne Intelligenz, die nur zum Fressen, zum gefressen werden oder zum Zeugen von Nachwuchs existieren, ist veraltet. Unter, über und neben uns leben winzige Tiere, die lernfähig sind und smart agieren, die Bilder, Formen, Farben und Erfahrungen in ihrem Gehirn abspeichern können. Insekten eines Geleges können sogar unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale ausprägen. Bei Meerrettichblattkäfern etwa sind manche mutiger als ihre Artgenossen. Und "Papierwespen sind so zickig wie die Protagonisten der Streaming-Serie 'Game of Thrones'", hat Evolutionsbiologin Elizabeth Tibbetts beobachtet. Die Tiere würden Intrigen schmieden, Kolleginnen verraten, und der Kampf um die Rolle der Königin würde bis aufs Blut ausgetragen. Dass die Welt der Insekten vielschichtiger ist als angenommen, hat offenbar einen Grund: Eine Spezies, deren Individuen divers sind, kann sich besser an Umweltveränderungen anpassen – und das ist ein evolutionärer Vorteil für das Überleben der Art.
Im Anschluss daran, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "SCOBEL – Intelligenz". KI kann personalisierte Lernwege schaffen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind und so die kognitiven Fähigkeiten fördern. Durch adaptive Lernplattformen und intelligente tutorielle Systeme können Schulkinder und Studenten in ihrem eigenen Tempo lernen und gezielt unterstützt werden. Gleichzeitig wirft der Einsatz von KI ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und die Verstärkung bestehender Ungleichheiten im Bildungsbereich. Kann KI dazu beitragen, die Grenzen zwischen Intelligenz und Dummheit weiter zu verwischen, indem sie nicht nur kognitive, sondern auch emotionale Intelligenz fördert? Könnte dies zu einer Gesellschaft führen, in der fundierte Entscheidungen und reflektiertes Handeln die Norm sind? Oder spielen letztendlich Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Disziplin, Zivilcourage oder Fantasie eine viel größere Rolle auf dem Weg zu einem gelingenden Leben als kognitive Stärke, Intelligenz und KI? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:
Karoline Wiesner ist Professorin für Komplexitätswissenschaft am Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam. Sie forscht zur Informationstheorie für komplexe Systeme, zur Dynamik der Demokratie und zu neuronalen Netzen.
Katharina Zweig ist Professorin für Informatik der TU Kaiserslautern, wo sie den deutschlandweit ersten Studiengang Sozioinformatik schuf, der die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft untersucht.
Jakob Pietschnig leitet den Arbeitsbereich für "Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik" am Institut für Psychologie der Entwicklung und Bildung an der Universität Wien. Er forscht seit vielen Jahren zum Thema Intelligenz.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Bilder zu den Sendungen finden Sie hier.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 15. April 2025