3satKulturdoku: Ist das Kunst oder muss das weg?
Die Last mit dem Nachlass
Kunstwerke sind für die Ewigkeit. Doch was passiert nach dem Tod des Künstlers oder der Künstlerin? Wie lässt sich der Nachlass regeln, wenn der Platz eng und die Kunst groß ist? Wie lagert man Installationen oder konserviert Eat Art? Die Herausforderungen an den Erhalt von Werken sind so facettenreich wie die Kunstgenres selbst. Die 3satKulturdoku "Ist das Kunst oder muss das weg? Die Last mit dem Nachlass" begleitet am Samstag, 7. September 2024, um 19.20 Uhr Kunstschaffende sowie Erbende und Nachlassverwaltende bei dieser schwierigen Aufgabe. Erstausstrahlung.
19:20 Uhr
Es zeigen sich Probleme, die alle Erbenden gleichermaßen beschäftigen - nur dass die Bedeutung bei Kunstwerken gesamtgesellschaftlich noch einmal größer wird. Beim Vererben von Kunst geht es nicht nur um das Bewahren von Traditionen, das Achten der Familiengegenstände oder den Respekt vor den Verstorbenen: Es geht darüber hinaus um das kulturelle Erbe einer ganzen Generation und den Erhalt der kulturellen Identität. Und so manche Künstlerin oder mancher Künstler wurde erst nach dem Tod berühmt. Wohin also mit Kunstwerken, wie etwa Skulpturen, die ganze Lagerhallen füllen, für die Museen aber (noch) kein Interesse zeigen?
Der Begründer der Eat Art, der schweizerische Künstler Daniel Spoerri, hat noch zu Lebzeiten einen ganz individuellen Weg gefunden, seinen Nachlass zu regeln: mit einem eigenen Museum und einem Restaurant. Die ebenfalls aus der Schweiz stammende Künstlerin Flurina Hack hingegen sorgt dafür, dass erst gar kein Nachlass entsteht, ihre Arbeiten aus ungebranntem Ton sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Ihr Nachlass regelt sich also von allein und wird niemandem zur Last.
Die Dokumentation stellt diese und weitere Künstlerinnen und Künstler vor, begleitet aber auch Simon Kaminski, dessen Vater Max Kaminski bereits 2018 gestorben ist. Eigentlich ist sein Nachlass mittlerweile gut geregelt, aber 1.100 großformatige Ölbilder, etwa 5.000 Zeichnungen und zahlreiche Radierungen sowie weitere kleine Werke müssen nicht nur einen Platz haben, sie wollen auch auf dem Kunstmarkt präsent bleiben, in Ausstellungen zu sehen sein.
Bilder finden Sie hier.