So sieht Kernfusion von innen aus. Ist sie die Lösung in der Energiekrise? (C) ZDF und Michael Erlocano.

"WissenHoch2" über Kernfusion und den Einfluss von Experten

Kernfusionstechnologie erzeugt Energie auf die gleiche Weise wie die Sonne. Kann sie die Energiekrise lösen? Die Dokumentation "Hoffnung Kernfusion? Der Traum von unendlich viel sauberer Energie" am Donnerstag, 2. November 2023, um 20.15 Uhr, beschreibt unter anderem, wie Kernfusion im Unterschied zur Kernspaltung funktioniert, wer sie betreibt und wie der Stand der Forschung ist. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen die Frage "Wieviel Macht der Wissenschaft?". Experten beeinflussen die Politik und Gesellschaft. Denn das Leben wird komplexer und das Know-how der Wissenschaften wird gebraucht. Doch nicht immer ist der Expertenrat unabhängig und neutral. Erstausstrahlungen.

WissenHoch2
ab
Do 02. Nov
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Kann Kernfusion unendlich viel saubere Energie erzeugen? Im Unterschied zur Kernspaltung sind die Umwelt- und Sicherheitseigenschaften günstig. Die Sonne und andere Sterne erzeugen Energie: In einem riesigen Plasmaball brennt ein Fusionsfeuer, in dem Wasserstoffatomkerne zu Helium verschmelzen. Das setzt sehr viel Energie frei. Die Fusionsforschung versucht, diese Prozesse auf der Erde nachzubilden. Dieses Bestreben wird von dem Megaprojekt ITER angeführt, einer internationalen Zusammenarbeit im Wert von 20 Milliarden Dollar. Rund 5.000 Menschen aus Wissenschaft und Technik in aller Welt arbeiten am ITER, um ein gigantisches Puzzle zusammenzusetzen, das aus mehr als einer Million Komponenten besteht. Die Forschung dauert schon Jahrzehnte an, aber es ist extrem schwierig, Kernfusion in einem Umfang zu betreiben, so dass am Ende mehr Energie gewonnen als zum Einleiten der Fusion benötigt wird. In der Sonne erzwingen Hitze und Druck das Verschmelzen von Atomkernen. Auf der Erde gibt es dazu zwei Verfahren: Magnet- und Laserfusion. Zusammen mit einem deutschen Großprojekt, W-7X, gibt es eine neue Welle von Start-ups, die darum wetteifern, als Erste saubere, unerschöpfliche Energie herzustellen. Die Wisssenschaftsdokumentation "Hoffnung Kernfusion? Der Traum von unendlich viel sauberer Energie" erklärt, wie die Kernfusion funktioniert und welche Rolle sie in der europäischen Energielandschaft spielen könnte, welche Herausforderungen damit verbunden sind, worin der Unterschied zwischen Kernspaltung und Kernfusion besteht - und ob Kernfusion die Lösung für den Energiehunger der Menschen ist. 

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel – Wieviel Macht der Wissenschaft?". Politische Entscheidungen sind ohne Expertenrat nicht mehr möglich: zum Beispiel in Fragen einer künftigen Energiepolitik oder im Umgang mit künstlicher Intelligenz. Wissenschaft ist als Teil der demokratischen Willensbildung unverzichtbar – aber nicht unfehlbar. Gerade in Krisen schlägt die Stunde der Experten. Als die Folgen der Coronapandemie für die Politik nicht mehr einschätzbar waren und schnelles Handeln vonnöten war, traten Epidemiologen, Virologen, Statistiker und Modellierer auf den Plan. Sie beeinflussten im Expertenrat mit ihrer Expertise die Politik. Dasselbe Phänomen nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine: Friedensforscher, Politikwissenschaftler, Historiker waren gefragt, trugen ihre fachlichen Einschätzungen vor und beeinflussten das politische Handeln. Aber: Expertenräte, das heißt die Vermittlung von Wissenschaft und Forschung, haben keine konstitutionelle Legitimation in unserer Demokratie. Doch die Komplexität der Welt braucht wissenschaftliches Know-how. Die Tragweite von politischen Entscheidungen ist größer denn je. Die Politik ist überfordert, die Bevölkerung verunsichert. Was hilft, ist Wissen und Aufklärung – und eine effektive Wissenskommunikation. Denn gut informierte Bürger und Politiker treffen bessere Entscheidungen. Der Rat von Wissenschaftlern scheint objektiv, ist er aber nicht immer. Denn auch sie geraten immer häufiger unter den Einfluss von Lobbyisten oder werden politisch institutionalisiert. Wie wird ein Wissenschaftler zum politischen Experten? Gibt es in der deutschen Wissenschaft eine offene Diskurskultur? Was macht eine erfolgreiche und unabhängige Wissenskommunikation aus? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in der Sendung "Wieviel Macht der Wissenschaft?".

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit einem interdisziplinären Team von Experten.

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Den downloadbaren Trailer (nach Login) finden Sie hier.