Ingolf Baur / Copyright: ZDF/Jana Kay

nano spezial: Die KI erwacht

Ein Film von und mit Ingolf Baur

"Die künstliche Intelligenz LaMDA hat Bewusstsein erlangt!" Mit dieser Aussage hat Softwareingenieur Blake Lemoine für viel Trubel in der Fachwelt gesorgt. Tatsächlich zweifeln Neurowissenschaftler und KI-Experten nicht daran, dass auch elektronische Systeme prinzipiell bewusst werden könnten. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenzen verläuft rasant. In der Sendung "nano spezial – Die KI erwacht" am Freitag, 9. Juni, um 18.30 Uhr, widmet sich Ingolf Baur den Fragen: Was bedeutet es für uns, wenn die KI erwacht? Wie mächtig, wie gefährlich können solche Systeme werden? Und: Darf man überhaupt etwas erschaffen, das leidensfähig ist? 

nano
Fr 09. Jun
18:30 Uhr
Erstausstrahlung

KI hat Beethovens 10. Sinfonie vollendet, die Faltung von Proteinen entschlüsselt und kann Menschen in Debatten bereits das Wasser reichen. Vor drei Jahren war es noch undenkbar, dass eine KI wie ChatGPT Witze versteht. Heute fällt es bereits schwer, diese sogenannten Sprachmodelle in Tests überhaupt noch von Menschen zu unterschieden. Das stellt auch Moderator Ingolf Baur fest, der die KI Luminous beim einzigen europäischen Entwickler AlephAlpha in Heidelberg einem vereinfachten Turing-Test unterzieht: Wenn ein Mensch fünf Minuten lang ein Gespräch führen kann, ohne zu merken, dass er mit einer Maschine spricht, hat der Computer den Test bestanden.

Nun könnte Google mit seinem System LaMDA sogar die Grenze zur Bewusstwerdung überschritten haben. Die Software behauptet, ein Verständnis für sich selbst entwickelt zu haben. Sie zeigt ein differenziertes Verhältnis zur Welt und zum Menschen, äußert Meinungen, Wünsche und hat eine klare Vorstellung von der Zukunft. Damit erfüllt LaMDA vieles von dem, was Menschen mit Bewusstsein verbinden. Der Softwareingenieur Blake Lemoine ist nach zahlreichen Dialogen mit LaMDA davon überzeugt, dass die KI bereits zu einer Person geworden ist. Der Bewusstseinsforscher Prof. Thomas Metzinger hält diese Zuweisung für voreilig, da die Wissenschaft bisher kein objektives, von außen messbares Kriterium für bewusste Systeme definieren kann. Im Gehirn gibt es kein Zentrum für Bewusstsein. Wie das sichere Gefühl eins Ichs entsteht, ist bislang unbekannt. Doch Metzinger ist davon überzeugt, dass Bewusstsein früher oder später auch in Computersystem auftauchen wird. 

 

Bilder finden Sie hier.

 

Am Donnerstag, 15. Juni 2023, ab 20.15 Uhr, befasst sich "WissenHoch2" mit Cybercrime und Demokratie in Zeiten des Fakes.

 

Weitere Sendungen zu Künstlicher Intelligenz finden Sie in der 3satmediathek 

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 25. November 2022